Election Day

Wohl noch nie habe ich so bei einer Wahl mitgefiebert. Habe das Auf und Ab mitgenommen. War ernüchtert, komplett ratlos und dann voller Hoffnung. Zum Glück erprobt – durch den EffZeh. 

Das Wahlsystem, die Wähler. In einer Demokratie muss man anerkennen, wenn so viele Menschen eine Person wählen, die man selber absolut unpassend findet. Verstehen muss man es nicht. Erst recht dann nicht, wenn Jener die den demokratischen Gedanken aus seinen Angeln heben will. Aber das Wahlsystem krankt. Das müsste modernisiert werden. 

Diese stumpfen Parolen finden ihre Wähler. Man kann sie sogar verstehen in ihrer Umgebung. Es offenbart die Größe des Landes und das Ungleichgewicht, dsss es in sich trägt. 

Mit Leuten über die Wahl, die Politik und die Zukunft gesprochen. Gerade als Vater. Haben uns auf später bei einem Bier verabredet. Es gibt so viel zu erzählen. Es bleibt nicht die Zeit und die Gelegenheit. 

Mit einem guten Ausgang ist noch nicht alles gut. Es werden heftige Tage folgen. Die gilt es zu überstehen. Dann ist es ein erster Schritt. 

Diesen – oder einen weiteren kleinen – habe ich in der Geschichte gemacht, die ich nebenbei schreibe. Der Spannungsbogen ist aufgebaut. Es wird klarer, wohin die Reise gehen wird. Abends liege ich im Bett und denke darüber nach, wie es weitergehen könnte. Lass mich leiten. 1.244 Wörter sind es jetzt. Weniger als das täglich Ziel. Das stresst mich weiterhin nicht. Stattdessen habe ich eine Freude gefunden, eine Geschichte wachsen zu sehen. 

Drama im Kellerraum

Der Herbst ist da, draußen wird es kalt, der Kamin ist noch nicht eingetroffen, also durfte der Heizungsmonteur nochma antreten und die Anlage im Keller warten. Er trabte also die Treppenstufen hinunter und war verschwunden. Bis ich eine leise Stimme hörte. Ich ging zur Tür und wollte leise nachfragen, ob er was gesagt hatte, da schluchzte er „ich weiß, dass ich scheiße bin“… „ja“… „weiß ich doch“

Das gesamte Drama blieb mir versperrt.

Aber scheiße war er tatsächlich, weil er – ob vom Frust oder nicht – sich in unseren kleinen Keller setzte und eine Zigarette anzündete. Ich bemerkte den Geruch erst später und ertappte ihn auf frischer Tat, als er sich die zweite Fluppe anzündete. Ohne vorher zu fragen, versteht sich. In einem Nichtraucherhaushalt mit kleinen Kindern. Musste auch erstmal bringen.

Die Beschwerde ist raus.
Privates Drama hin oder her.

Mal sehen, ob das Thema im Kopf bleibt und vielleicht noch verwurstet wird in der November-Geschichte. Potential hätte es. Erst recht, da ich noch nicht klar sehe, wohin sich die Geschichte entwickeln soll. Stand jetzt bin ich bei 640 Wörtern.

Schreibend durch den November

Wenn der goldene Oktober einen Tag zu spät an die Terrassentür klopft und uns nach draußen lockt. Es war mild (gestern Abend schon) und sonnig. Die Sonnenbrillen wollten nochmal ausgeführt und die Jungs in Bewegung gebracht werden. Fühlte sich fast schon wie Frühling an oder einfach wie ein sensationeller Herbsttag.

Damit der November nicht zu langweilig wird und man abends etwas Sinnvolles macht, habe ich mich entschieden am #NaNoWriMo teilzunehmen Seit 1999 nehmen sich dabei Autoren (und jene, die einfach gern schreiben) vor innerhalb von 30 Tagen eine 50.000 Worte-Geschichte zu schreiben.

Ich bin aus dem Schreiben komplett rausgekommen und finde das einen schönen Anreiz, um hier etwas zu machen, was mir Freude bringt, anstatt einfach nur sinnlos auf dem Handy rumzudaddeln. Außerdem finde ich schön, wenn ich hier etwas Output produzieren kann.

Ich zweifel daran, dass ich wirklich 50.000 Wörter zusammen bekommen. Das sind knapp 1.700 Wörter pro Tag. Was machbar ist, wenn man ausreichend Zeit hat und jeden Tag ins Schreiben kommt. Beides könnte ein Problem bei mir werden. Aber ich lass mich da gar nicht erst stressen. Wenn es nur 10.000 Wörter sind und ich eine runde Geschichte habe, toll. Wenn es 30.000 Wörter werden und ich noch weiterschreiben muss, dann wird einfach verlängert. Alles gut. Hauptsache, ich bekomme was zusammen.

Entsprechend habe ich einfach angefangen. Ohne Idee und ohne mir vorher Gedanken gemacht zu haben.
Das Intro ging dann ganz gut von der Hand. Waren aber schon mal nur knapp 200 Wörter. Macht aber Lust auf mehr. Ich weiß nur noch nicht, in welche Richtung sich die Story entwickeln soll.

Schwachstellen und Fragezeichen nach Altglienicke

Der erste Pokalauftritt der Saison 2020/2021 wurde sicherlich komplett von den Diskussionen um Cordoba bestimmt. Der Topstürmer wird uns jetzt ziemlich sicher verlassen. Köln winkt damit ein schöner Geldregen, steht aber erstmal ohne Mittelstürmer da. 

Ein schneller Ersatz, sowie eine rasche vollständige Genesung von Modeste sind jetzt umso wichtiger. Das hat auch das Spiel gegen Altglienicke bewiesen. Thielmann ist einfach kein Angreifer und wird es auch nicht werden. Auch wenn er vor dem 2:0 gut abgelegt hat, aber in der Bundesliga wird ihm gerade sowas nicht so einfach gelingen. Ansonsten blieb er blass und vor allem auch gegen einen unterklassigen Gegner erneut torlos. Spätestens jetzt ist das klar. Deshalb hätte ich mir gern Lemperle mal (früher) in der Position gesehen. Sein Nachsetzen vor dem 6:0 war zumindest mal ein Lichtblick. Ein echter Angreifer muss trotzdem her. Schnell!

Immerhin die offensive Dreierkette konnte sich ins Blickfeld rücken. Rechtzeitig, bevor in den kommenden Tagen neue Spieler für die Positionen zum Kader stoßen sollen. Dabei war das Trio überraschend gewählt (teilweise notgedrungen durch den Ausfall vom Jakobs). Elvis hat das gut gemacht und sich seine Position erstmal verdient. Özcan habe ich das so gegönnt und war ein kleines Ausrufezeichen, auch wenn er sicherlich schnell in die zweite Reihe rücken muss. Drexler nach einigen Anläufen noch mit seinem Tor… und vielleicht wäre er noch eine kampf- und abschlussstarke Alternative auf der Neun.

So sehr uns der Schuh in der Offensive drückt, genauso stark müssen wir uns Sorgen um die Defensive machen, in der überraschend Meré für Bornauw starten durfte. Aber wie leicht uns ein Regionalligist aus- und überspielen konnte, ist schon beängstigend. Bundesligastürmer nehmen uns auseinander. 

Warum dann nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Schmitz der positionsfremde Höger anstelle von Easy eingewechselt wurde, mutet merkwürdig an. Was hat der Junge verbrochen…
So viele Schwachstellen heute aufgedeckt worden, so zählt dann schlussendlich doch das Ergebnis. 
Mit einem guten Gefühl kann man als Fan des 1. FC Köln trotzdem nicht in die Saison gehen und man darf gespannt und hoffnungsfroh auf die Transferaktivitäten der nächsten Tage blicken. 

Kudos an Horst Heldt

Wenn man auf die Transfertätigkeiten des 1. FC Köln in diesem Sommer schaut, dann könnte man durchaus demoralisiert sein. Bei den Neuzugängen steht da prinzipiell eine Null. Mit Voloder und Lemperle wurden zwei weitere Talente zu den Profis hochgezogen. Von den Rückkehrern sollen Özcan und Horn wieder fest integriert werden. Externe Neuzugänge finden sich aber vergebens. Mit Zieler kommt aber wohl immerhin ein neuer Torhüter, der das Geschäft kennt und Horn hoffentlich Druck machen dürfte. Auch wenn er keinen klaren Angriff auf die Nummer eins machen soll.

Ernüchternd kann man das nennen, da man in der letzten Saison deutlich gesehen hat, dass im Kader etwas passieren muss und wir einigen Baustellen haben.

Trotzdem bin ich zufrieden.
Denn Horst Heldt hat eine Monsteraufgabe zu lösen. Er hat kein Transferbudget, dafür einen extrem aufgeblähten Kader (besonders wegen der zehn Rückkehrer) und damit keinen Spielraum. Seine Aufgabe war und ist es, unnötigen Ballast abzuwerfen. Keine einfache Aufgabe, wenn man bedenkt, dass sich die abzugebenden Spieler in den letzten Monaten nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert haben (Ausnahme vielleicht Sörensen).

Umso bemerkenswerter ist es, dass Abnehmer für Schindler, Hauptmann, Verstraete, Bisseck, Bartels, Scott und Ostrak gefunden wurden. Auch bei Koziello, Schaub, Queiros, Sobiech und sogar Risse sieht es so aus, als ob man einen Verein findet. Gerade Risse ist ein gutes Beispiel dafür, dass es nicht nur darum geht Spieler abzugeben, die zuletzt verliehen waren und keine Zukunft mehr beim EffZeh haben, sondern dass der Kader nochmal weiter aufgeräumt werden soll. Bei Schindler, Hauptmann und Verstraete hat man schon die ersten Züge gesehen. Mit Risse geht es weiter. Bei Meré und Terodde müsste es weitergehen und eigentlich auch bei Höger. Auch wenn wir hier fast ausschließlich über Leihen sprechen – was bedeutet, dass wir sicherlich weiterhin einen Teil des Gehaltes tragen und im kommenden Sommer wieder eine Reihe von Rückkehrern haben, war dieser Schritt unerlässlich. Zum einen, um Spielraum im Kader zu schaffen und gleichzeitig in der Hoffnung, dass sich einzelne Spieler doch nochmal weiterentwickeln, um dann ggf. nochmal beim EffZeh anzugreifen oder um andere Mannschaften auf die Spieler aufmerksam zu machen.

Parallel muss Heldt vorbereitet sein für den Fall, dass der Abgang von Cordoba fix ist. Dann würden auch Einnahmen in die Kassen gespült, die uns auf dem Transfermarkt helfen.

Heldt hat schon jetzt viele gute Hausaufgaben erledigt, aber gefühlt hat er nochmal genauso viele, von denen er sicherlich nicht alle lösen wird.
Aber der Weg alten Ballast loszuwerden und parallel den Nachwuchs im Verein zu halten, ist genau der richtige.

Markus Gisdol wird dann damit umgehen müssen, dass sein finaler Kader vielleicht erst nach Saisonstart richtig steht. Gleichzeitig kann das eine Chance für die jungen Spieler sein, sich in den Vordergrund zu spielen.

Auch wenn ich nicht komplett entspannt bin, so bin ich doch recht zufrieden mit dem bisherigen Transfersommer beim 1. FC Köln

Festival-Erinnerungen im heimischen Schlafzimmer

Wir schlafen mit offenem Fenster.
Also eigentlich schon im offenen Fenster.
Unser selbstgebautes Bett ist auf einem Plateau, das direkt mit der Fensterbank abschließt. Was bedeutet, dass ich meinen Kopf zum Fenster rausstrecken kann, wenn ich dieses weit geöffnet habe.
Und das haben wir aktuell. Nicht nur auf Kipp, damit etwas Sauerstoff reinkommt, sondern weit aufgerissen, damit die kühle nächtliche Brise an unserer Nase kitzelt und den vom heißen Sommertag aufgeheizten Raum runterzukühlen.
Das ist angenehm und erfrischend.
Zumindest bis zum Morgengrauen, wenn der Nachbars-Hahn sein morgendliches Kikeriki durch die Nachbarschaft brüllt und die ersten Sonnenstrahlen den Tag erhellen.

Grundsätzlich erinnert mich das alles an Musik-Festivals.
Auf Dutzenden war ich früher.
Früher, vor Corona. Weit vor der Pandemie. Vor den Kindern also.
Damals waren die Nächte lang und man kippte oft erst ins Zelt, wenn am Horizont schon ein heller Streifen erschien.
Was zur Folge hatte, dass sich wenige Stunden nach Einschlummern das Zelt dermaßen aufheizte, dass man zu kochen begann.
Man krabbelte also zum Eingang und öffnete den Reißverschluss. Für etwas frische Luft.
Half nie, weswegen man nach langem Quälen irgendwann den Kopf in den Zelteingang legte.

Diese Erinnerung kam auf, als ich jetzt wieder meinen Hals reckte, um einen Windzug auf meinem Gesicht zu spüren.

Salih Özcan startet mit Pech in seine richtungsweisende Saison beim 1. FC Köln

Keine Ahnung, ob das Pech ist oder Seuche oder eigentlich erstmal noch egal.
Salih Özcan hatte in Köln oft keinen ganz leichten Stand. Immer mal wieder behauptete er sich in der Anfangself, aber nur für kurze Zeit. Seine unbekümmerte Art, kam gut an, sein draufgängerisches und nicht immer kontrolliertes Verhalten auf dem Platz, kostete ihn diesen Platz regelmäßig.
Ich möchte seine aggressive Art auf dem Platz schon immer. Solche Typen braucht man und wenn der Junge dann noch aus der Stadt des eigenen Vereins kommt, dann will man ihn noch viel mehr in verantwortungsvoller Rolle sehen.
Die Chance hatte er vor einem Jahr nicht mehr und man schenkte ihm die Möglichkeit sich in Kiel weiterzuentwickeln.
Das gelang. Mehr als das.
Bei Holstein war er eine treibende Kraft und hat den nächsten Schritt in seiner Entwicklung genommen.
Fast zwangsläufig ist man am Geißbockheim froh, dass er in diesem Sommer wieder zurück gekehrt ist. In einem Sommer, in dem man kaum neue Spieler verpflichten dürfte, was die Chancen von Özcan erhöht.
Erst recht, da mit Verstraete und Hauptmann schon zwei Konkurrenten im zentralen Mittelfeld abgegeben wurde und Uth (Stand jetzt) nicht weiterverpflichtet wird. Zudem sollen auch Koziello und Schaub den Verein noch verlassen.
Konkurrenz ist trotzdem noch da. Besonders auf der Sechs, wo Hector und Skhiri wohl gesetzt sind und zudem Elvis und Höger bereit stehen.
Da Özcan in Kiel torgefährlicher geworden ist und seine Mitspieler besser in Szene setzen konnte, sind gleichzeitig seine Chancen auf der Zehn deutlich gestiegen. Da gibt es nach dem Abgang von Uth eine Vakanz, auch wenn dort Drexler und Kainz genauso spielen könnten, wie Elvis.
Doch Özcan schien gerade mit seiner aggressiven Spielart gute Chancen bei Gisdol zu haben.
Zu meiner Freude.

Doch irgendwie hat der Junge einfach Pech. Zum Auftakt der Vorbereitung musste er wegen eines positiven Corona-Tests erstmal pausieren. Umso bitterer, da die Vorbereitung nur auf fünf Wochen ausgelegt ist und er damit einen wichtigen Teil verpasst, um von Beginn an auf sich aufmerksam zu machen.

Jetzt haben erstmal andere Spieler Zeit sich in den Vordergrund zu spielen.
Ich drücke die Daumen, dass Özcan schnell in die Spur findet und seine Chance erhält.
Ansonsten dürfte das wirklich sein letztes Jahr in Köln gewesen sein.

Leistner. Warum Leistner?

Toni Leistner war ein ganz solider Wintertransfer und in der Rückrunde durchaus wichtig, als sich Czichos verletzte. Nicht nur finanziell schien eine Weiterverpflichtung in Sommer fast schon ausgeschlossen. Schließlich stehen für die Innenverteidigung Bornauw, Czichos, Voloder und wohl Sörensen parat.

Eigentlich genug. Vier Innenverteidiger für zwei Positionen sind in der Regel ausreichend. Erst recht, wenn man mit Cestic ein weiteres IV-Talent in der Hinterhand hat.

Heute ließ Leistner durchblicken, dass er sich mit dem EffZeh grundsätzlich einig sei über seine weitere Zukunft. Das kann nur eines bedeuten: Beide Seiten wollen weiter zusammenarbeiten. Ansonsten dürfte Köln die Zukunft eines Spielers eines anderen Vereins egal sein.

Fragt sich nur, was das soll?

Entweder pokert Leistner auf einen Verbleib in Köln und bringt sich damit selbst ins Gespräch.

Oder der EffZeh will sich eine Option offenhalten, falls die Weiterbeschäftigung von Sörensen doch nicht klappt. Ein klares Bekenntnis des Dänen fehlt bisher wohl. Nach seiner bisherigen Zeit in Köln nicht ganz unverständlich. Nach dem letzten halben Jahr dürfte es zudem einen Markt für ihn geben. Optionen, bei denen er mehr als nur als Nummer 3 eingeplant ist. Damit ist er einer der gefühlt wenigen Spieler, für die man eine Ablöse verlangen kann. Für diesen Fall muss man beim EffZeh gerüstet sein. Leistner wäre ein logischer Schritt.

Oder gehen die Überlegungen noch weiter und man braucht einen Ersatz für Bornauw, der einer der ganz wenigen Leuchttürme im Kader ist? Wenn da keine Angebote eintrudeln, wäre ich stark verwundert.

Czichos ist erst aus einer ernsten Verletzung zurück gekommen. Damit steht bei ihm ein kleines Fragezeichen. Das ist in meinen Augen aber so klein, dass es keine Verpflichtung von Leistner rechtfertigt. Oder weiß man da schon mehr.

Bleibt Voloder, der durchaus gelobt und deshalb mit einem Profivertrag belohnt wurde. Eventuell traut man ihm den nächsten Schritt in der kommenden Saison noch nicht zu. Aber ihn zum IV Nummer 5 zu degradieren, wäre das falscheste Signal. Nicht nur für Voloder, sondern für die gesamte Ausrichtung.

Was bedeutet das für Toni Leistner?

In meinen Augen dürfte der EffZeh die Option Leistner nur in Betracht ziehen, wenn neben Meré (der ja auch noch auf der Lohnliste steht und abgegeben werden muss) noch einer aus dem Trio Czichos/Bornauw/Sörensen den Verein verlässt. Und nur dann.

Nur dann würde ich zudem verstehen, dass auch Bisseck keine Chance erhält. Selbst, wenn ich hinter zwei gestandenen Profis (Bornauw, Czichos) gern zwei junge Kandidaten (Voloder, Bisseck oder Cestic) sehen würde, die an die Bundesliga herangeführt werden. Das wäre dann aber wohl zu viel des Guten.

Das Thema Leistner zeigt aber gut, in welcher Lage sich der Verein aktuell befindet und was uns die nächsten Wochen so begleiten wird. Ein paar weitere Abgänge täten uns gerade echt ganz gut.

Die Tücken im Transfersommer 2020

Was haben wir an den letzten Spieltagen über den EffZeh und den Kader geflucht. Durchaus vollkommen zurecht. Da kam zu wenig. Da muss eine Blutauffrischung her. Wie auch immer die aussehen soll, wenn man kein Geld in der Tasche hat.

Die Situation hat sich kaum verändert. Wir brauchen neues Personal. Kohle ist aber keine da. Nur Verkäufe von Cordoba und Bornauw könnten das nötige Kleingeld in die Kassen spülen. Damit würden wir aber eine ganz andere Baustelle aufmachen, wenn man mit einmal den besten und zugleich torgefährlichsten Verteidiger sowie den Topstürmer abgeben würde. Da müsste schon absurd viel Geld fließen, um die beiden nicht nur gleichwertig zu ersetzen, sondern obendrein noch auf anderen Positionen nachbessern zu können (wobei die Überlegungen bei Cordoba ja durchaus mit seinem auslaufenden Vertrag zusammenhängen). Abgänge der Beiden wäre mit einem großen Risiko verbunden. Gerade in diesem Sommer. Die neuen Spieler müssen sofort einschlagen, denn Ersatz in den eigenen Reihen kommt aus dem Nachwuchs (Voloder, Lemperle) oder heißen Sörensen bzw. Modeste. Ich wünsche mir, dass die Jungen in der kommenden Saison ausreichend Spielzeit erhalten, doch Fragezeichen bleiben. Noch viel mehr bei Modeste und auch Sörensen.

In der Innenverteidigung hätte ich sogar noch weniger Bedenken und sogar gar keine, wenn man wüsste, dass Meré nochmal eine ehrliche Chance erhält und er diese zu nutzen wüsste. Wird nicht so kommen und so geht es bei der Personalie nur darum Platz im Kader zu schaffen, Gehalt zu sparen und vielleicht noch eine kleine Ablöse zu kassieren.

Aktuelle 1. FC Köln Transfers geben die Richtung vor

Die bisher getätigten Transfers zeigen schon, wohin die Reise in diesem Sommer geht. Die Hauptaufgabe besteht aktuell darin den Kader massiv auszudünnen. Bei zehn Spielern, die aus der Leihe zurück kommen, besteht gar kein Spielraum mehr neues Personal dazu zu holen.

Bartels, Kessler, Scott, Verstraete ubd Hauptmann werden nicht die letzten sein, die uns (teilweise erstmal) verlassen. Sicherlich werden weitere Spieler verliehen, da fast alle Vereine das Geld nur mit Bedacht ausgeben können.

Heldt‘s große Aufgabe ist es die bisherigen Leihspieler nochmal an andere Vereine abzugeben: Horn, Koziello und Schaub haben sicherlich einen Markt. Bei Queiros, Bisseck und Sobiech sieht das schon anders aus. Wer von diesen bleibt, dürfte bei den Profis keine Chance erhalten.

Darüber hinaus dürften auch Meré, Höger, Risse, Schindler und Terodde auf der Liste Jener stehen, denen man keine Steine in den Weg legen sollte.

Erst wenn die Hausaufgaben auf der Abgabeseite erledigt sind, dürfte der EffZeh schauen, wen man noch hinzuholen kann. Besetzt beispielsweise ein Jannes Horn wieder die LV-Position, ist es wirtschaftlich schwer zu verargumentieren auf der Position nachzubessern.

Spannend dürfte deshalb zu beobachten sein, wie es mit Ostrak und Özcan weitergeht. Neben Sörensen sind das die beiden Leihspieler, denen ich am ehesten zutraue, dass sie fest eingeplant sind und eine Rolle im Kader 2020/2021 spielen können. Neben ihrem Talent, sind auch entsprechende Planstellen frei. Gerade Ostrak fänd ich superspannend, wenn er mit Drexler um die Position auf der Zehn rangelt. Ganz chancenlos sehe ich ihn nicht. Ein Versuch wäre es wert. Wenn auch ein mutiger. Hier aber auch mit der Gewissheit, dass man Elvis ebenfalls zentral offensiv bringen könnte.

Weitere offene Positionen beim EffZeh

Was sonst: Einen echten Horn-Herausforderer im Tor hätten sich viele gewünscht, die Lage wird aber nur Raum für eine Nummer zwei lassen. Die Hoffnung ruht weiter darauf, dass Krahl oder Adamczyk mal eine Chance ergreifen und sich durchsetzen. Das hatten wir bei anderen Jugendtorhütern in der Vergangenheit aber öfter mal.

Ich bin kein Fan von Schmitz, aber als solide Alternative auf den Außenbahnen muss man aktuell mit ihm leben.

Rechtsaußen wird Thielmann mehr gefordert werden. Clemens als Mentor und Backup finde ich dabei ganz charmant.

Auf der Zehn fehlt schon jemand, der das Spiel antreibt und selber torgefährlich ist.

Das geht schon alles viel schlechter und ja, es ruhen auch Hoffnungen auf einigen jungen Spielern, die auch im kommenden Jahr Leistungsdellen haben werden. Mehr als Klassenerhalt ist deshalb 2021 wieder nicht drinnen. Selbst dafür muss vorher noch einiges an Personal den Verein verlassen. Davon hängt massiv ab, auf welchen Positionen und mit welchem Budget das benötigte frische Blut in den Kader gepumpt werden kann.

So könnte ein für mich bereinigter Kader ohne Neuzugänge Stand jetzt. aussehen:

TW
Horn, Krahl

RV
Easy, Schmitz

IV
Czichos, Bornauw, Voloder, Sörensen

LV
Katterbach

DM
Hector, Skhiri, Elvis, Özcan

RA
Thielmann, Clemens

OM
Drexler, Ostrak

LA
Jakobs, Kainz

MS
Cordoba, Modeste, Lemperle

Come on EffZeh!

Das Dilemma mit Jhon Cordoba

Die Sache scheint ganz einfach zu sein. Wenn Jhon Cordoba seinen Vertrag nicht verlängert und ein anderer Verein ein paar Millionen auf den Tisch legt, ist der Top-Torschütze im Sommer weg.

Ganz so einfach ist die Sache aber zum Glück doch nicht.

Ja, der Vertrag läuft aus und da ich davon ausgehe, dass Cordoba nicht verlängern wird, kann der Verein nur noch in diesem Sommer eine Ablöse generieren. Aus wirtschaftlicher Sicht mit reinem Blick auf den Spieler ein no-brainer. Geld muss rein, also verkaufen.

Interesse von anderen Clubs sollte nach den letzten anderthalb Jahren durchaus vorhanden sein.

Die Kehrseite sieht aber etwas anders aus. Wegen Corona werden in diesem Sommer wohl keine großen Summen fließen. Dass man für Cordoba locker über zehn Millionen einnimmt, ist deshalb fraglich. Das Geld muss im Gegenzug direkt wieder eingesetzt werden. In einen neuen Stürmer, der sofort zündet und eine gewisse Torgarantie mitbringt. Der allein dürfte bei schmalem Budget schwer zu finden sein. Zumal von den Cordoba-Einnahmen ein weiterer Spieler (mit)finanziert werden sollte.

Wenn kein passender Cordoba-Ersatz zu finden ist, sollte man am Geißbockheim lieber zwei Mal überlegen, ob man das kurzfristige Geld mitnimmt oder einem Transfer doch einen Riegel vorschiebt und Cordoba ein Jahr später ablösefrei ziehen lässt. Denn klar ist auch, dass es in der Saison 2020/2021 ebenfalls gegen den Abstieg geht. Dafür brauchen wir nicht nur eine stabile Abwehr, sondern auch ausreichend Tore. Ohne Cordoba wird die Luft allerdings schon arg dünn. Findet sich demnach trotz akzeptablem Cordoba-Angebot kein neuer Stürmer, von dem man vollends überzeugt ist, dann müssen die Kosten eines neuerlichen Abstiegs durchaus in die Bewertung mit einfließen. Ganz objektiv und sicherlich auch mit dem Verständnis, dass ein Cordoba-Verbleib keinen Klassenerhalt garantiert. Aber er verbessert zumindest die Chancen.

Also Cordoba behalten, wenn kein neuer Stürmer in Sicht ist?
Mitnichten!
Eventuell kann man in diesen Fall doch nochmal auf die Karte Modeste setzen. Kein Selbstgänger, wohl wahr. Aber in der Schlussphase der Saison hat er zumindest angedeutet, dass noch ein Torjäger-Gen in ihm schlummert. Eines, dass man eventuell wieder entfachen kann, wenn er das volle Vertrauen eines Stammspielers genießt und dabei den Atem eines jungen Talentes, wie Lemperle spürt. Einen weiteren soliden Angreifer sollte man in dem Modell trotz allem holen, aber man müsste die Cordoba-Millionen in dem Fall nicht komplett in eine 1a-Lösung investieren. Ob man Modeste die Rolle allerdings zutraut, muss ebenso objektiv in der sportlichen Führung diskutiert und bewertet werden.

Es bleibt spannend und eine Verlängerung von Cordoba beim EffZeh wäre mir die liebste Lösung. Ich sehe sie nur nicht und schaue etwas gebannt auf das, was noch kommen mag.