Erste Gedanken zum Wintertransferfenster

Es dürfte nicht verwundert haben, dass der EffZeh im Winter nochmal auf dem Transfermarkt tätig war. Trotz klammer Kassen musste der Verein handeln. Wie schon im Sommer kein leichtes Unterfangen und Neuzugänge waren erneut nur im Zusammenspiel von Abgängen möglich.

Dass für Clemens und Sörensen Abnehmer gefunden werden konnte, kann als kleiner Erfolg gewertet werden. Die Beiden spielten in den Planungen keine Rolle und haben dadurch Freiraum verschafft.

Dass Höger sich gegen einen Wechsel entschieden haben soll, ist aus Vereinssicht schade. Sein Abgang hätte sportlich nicht weh getan, aber strukturell und finanziell absolut Sinn gemacht.

Meré durfte man nicht gehen lassen, um keine Baustelle in der IV aufzumachen. Das haben die letzten Monate immer wieder gezeigt. Verletzungen, Sperren oder Formschwankungen hätten uns mit dann nur noch Bornauw, Czichos und Cestic auf wackelige Beine gestellt. Voloder wurde gerade erst zurück versetzt. Jannes Horn ist für mich genauso nur eine Notbesetzung, wie Benno Schmitz. Meré wird seine Spielzeiten erhalten… im Sommer dürfte dann aber endgültig Schluss sein. Falls sich ein Verein findet. So bitte für den Jungen, der durchaus Talent mitbringt.

Der Last-Minute Abgang von Modeste kam dann doch mehr als überraschend. Es scheint Sinn zu machen, aber Köln beraubt sich hier aktuell trotzdem einer Option. Einen Wandspieler gibt es gerade nicht wirklich. Dennis, Duda und Thielmann kommen über Technik und Schnelligkeit. Die körperliche Präsenz geht uns mit dem Trio vollends ab. In den kommenden Spielen bis zum Ende der Saison wird Gisdol aber vermutlich eh auf schnelles Umschaltspiel setzen. Eine Kante im Sturmzentrum ist da weniger gefragt. Im Zweifel wird Tolu richtig gefordert und vielleicht braucht er Spielpraxis in der höchsten Liga, um noch den nächsten Schritt zu gehen. Auf eine schnelle Rückkehr von Andersson zu hoffen, ist fast schon naiv.

Die Winterzugänge beim 1. FC Köln

Von Dennis darf man sich keine Tore am Fließband erwarten. Aber durch seine Geschwindigkeit sollte er gut ins System passen und dadurch für Gefahr sorgen. Zusätzlich dürfte er Räume für seine Mitspieler schaffen und diese vor allem offensiv entlasten. Duda kann dadurch hoffentlich mehr seine Kreativität spielen lassen und im Zusammenspiel mit Dennis für schöne Kombinationen sorgen. Da Dennis sich offenbar auf Rechtsaußen wohler fühlt, kann Wolf wieder auf eine etwas defensivere Position wechseln und dem Spiel damit mehr Stabilität schenken. Dass er offensiv trotzdem (weiterhin) Akzente setzen kann, hat er in Bielefeld bewiesen. Sollte Andersson irgendwann wieder einsatzfähig sein, könnte ihn Dennis über rechts flankieren und Duda von der Zehn aus dirigieren.

Als der Dennis-Transfer verkündet wurde, hatte ich den Sinn durchaus verstanden, aber mich schon gefragt, ob das reicht. Denn das Offensivspiel litt nicht vorrangig an einem fehlenden Angreifer, sondern auch viel am fehlenden Aufbauspiel. Wenn man den Ball gar nicht erst vor und in den gegnerischen Strafraum bringt, nützt der beste Angreifer wenig. Diese Schwachstelle wurde dann schnell mit Meyer behoben. Also hoffen wir es mal. Ich bin wirklich gespannt, ob er uns schnell weiterhelfen und dem Spiel seinen Stempel aufdrücken kann. Kleine, technische starke Mittelfeldspieler hatten wir zuletzt mit Koziello und Schaub auch schon im Kader. Beide kamen nicht zum Zug und wurden abgegeben. Meyer bringt eventuell eine größere individuelle Klasse und eine höhere Erfahrung mit. Zudem ist er zweikampfstärker und hatte seine beste Zeit als Sechser.

Aber genau in der defensiven Mittelfeldzentrale muss sich Meyer erstmal gegen Skhiri, Hector, Özcan und Elvis durchsetzen. Offensiver ist Duda gesetzt, mit dem er aber aus technischer Sicht harmonieren kann. Wenn Meyer aus einer tieferen Position – vielleicht als Achter vor Skhiri – das Spiel ankurbeln und sich offensiv einschalten kann, dann könnte sich die Verpflichtung auszahlen. Fehlende Spielpraxis und der Druck, der auf ihm (und seinem Namen) liegt, sind hier der Knackpunkt.

Özcan dürfte im Gegenzug den Anschluss verlieren – mal wieder. Eine Verlängerung seitens des Spielers dürfte sich dadurch im Sommer schwieriger gestalten. Rein vom Kopf her. Selbst, wenn Elvis dann nach Wolfsburg zurück kehrt und Meyer nicht gehalten wird. Das Standing, was er sich wünscht und benötigt, hat er schon jetzt nicht mehr.
Darum und um all die Einzelschicksale geht es in den letzten Partien jedoch nicht mehr. Gisdol muss eine funktionierende Mannschaft auf den Platz schicken, die defensiv stabil steht und offensiv Akzente setzen kann. Mit den Kaderanpassungen im Winter wurde ein solider Grundstein gelegt, der aber einige Fragezeichen enthält. Dennis und Meyer müssen sich einfinden und funktionieren, damit die Hoffnung Klassenerhalt nach dem 34. Spieltag Wirklickeit wird.

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