Umbruch. Neuanfang.
Schlagwörter, die man immer wieder im Sommer hört.
Meistens liegt eine schlechte Saison hinter der Mannschaft. Oder die Stars wurden von finanzkräftigen Gegnern aufgekauft, so dass man neu beginnen muss. Darf. Kann.
Man setzt sich neue Ziele, will vieles besser machen. Auf jeden Fall anders.
Das internationale Geschäft ruft schon.
Tatort Hamburg.
Eine Saison zum Vergessen für viele Anhänger. Dem Abstieg nur knapp entronnen, weil dann doch mehr Mannschaften deutlich schlechter waren. Dazu eine finanzielle Last, die es erstmal auszugleichen gilt. Spielerverkäufe, um Geld in die klammen Kassen zu spülen. Gleich die Hoffnung auf eine deutliche Qualitätssteigerung propagieren. Vielleicht sogar ein paar Talente ranführen.
Und dann?
Monatelanger Stillstand auf dem Transfermarkt, nachdem Rudnevs, Beister und Adler geholt wurden. Die Zwischenzeit nutzen, um sich selber zu zerfleischen, den Kader zu entfleddern und sich lächerlich zu machen. Nicht immer selbstverschuldet. Aber das Bild, dass der Verein aktuell abgibt dürfte Fans Angst und Bange werden lassen.
Symptomatisch der letzte Dienstag. Imtech Arena. Der FC Barcelona ist mit der zweiten Mannschaft angereist. Irgendwann in Hälfte zwei steht Skejbred bei einem gegnerischen Freistoß am linken Pfosten. Um ihn rum drei Barca-Spieler. Er ruft nach rechts zu seinen Mitspielern. Bittet um Hilfe. Mancienne schaut rüber. Andere Mitspieler dürften es auch gehört haben. Doch keiner rückt raus. Eine Mannschaft sieht anders aus.
Doch es gibt Hoffnung.
schließlich kommen neue Spieler.
Also erstmal einer.
Milan Badelj aus Zagreb, der das Spiel aus der Mittelfeldzentrale lenken soll.
Der neue Fixpunkt?
Wohl nicht. Denn der sicher gedachte Transfer kam ins Stocken. Weil mit Fenerbahce Istanbul ein anderer Verein in den Poker einstieg. Die Ablösesumme stieg dadurch an. Und man hört, dass auch der 23-jährige nochmal ein aufgestocktes Gehalt forderte.
Sicherlich, nichts ungewöhnliches im Profifußball.
Doch wenn man einen Neuanfang startet und in der Vergangenheit oft über die fehlende Identifikation mit dem Klub und das Söldnertum in der Hansestadt geflucht hat, sollte man sich zwei Mal überlegen, ob man so einem Deal zustimmt.
Deutlich wird einzig nur, dass der HSV selber erkannt hat, dass er langsam handeln muss, will er bis zum Saisonstart eine Mannschaft beisammen haben. Es unterstreicht aber auch, dass sich in der anstehenden Saison nichts ändern wird.