mia san mia in Hoffenheim

Was hat sich Fußballdeutschland die Augen gerieben, den Kopf geschüttelt und geschmunzelt. Tim Wiese verlässt Werder Bremen, um endlich (mal wieder) um Titel mitzuspielen. Dauerhaft an der Champions League teilzunehmen. Real Madrid geistert (warum auch immer) durch den Pressewald und dann… landet er in Hoffenheim.

Schallendes Gelächter. Was will der denn da?

Und Hoffenheim? Wollte die TSG 1899 nicht sparen und die Verjüngung einleiten? Spieler aus der Region holen und Unabhängigkeit von Dietmar Hopp zelebrieren?

Tom Starke geht, Wiese kommt. Finanziell sicherlich keine Erleichterung für das Gehaltskonto. Auch sportlich ist der Neue sicherlich nicht überragend besser als der Alte. Starke zählte zuletzt zu den festen und wichtigen Größen im Kader. Immer souverän. Nicht so spektakulär, wie der polarisierende Wiese, aber nicht wesentlich schlechter. Zudem intern ebenfalls ein Führungsspieler und Mahner. Warum also Wiese?

Weil Hoffenheim halt doch nach Europa lechzt.

Sportlich ginge das sicherlich auch mit Starke (wenn die Vorderleute passen). Aber Wiese bringt mehr mit. Der Nationalspieler kann auch internationale Erfahrung aufweisen. Er weiß, wie es sich anfühlt, oben mitzuspielen. Er wird es einfordern. In jedem Training, in jedem Spiel. Wiese gilt als arrogant, ist aber “nur” ungemein ehrgeizig. Er will alles aus sich rausholen. Und dem Verein. Er hat sein eigenes “mia san mia”-Gen.

Das soll der TSG helfen. Das wird den Spielern helfen und dem Selbstverständnis im Klub. Das internationale Geschäft ist zwar immer noch weit weg. Aber mit Wiese sind sie trotzdem einen Schritt darauf zugegangen.