Toggle

Zehn Tage Urlaub. Zehn Tage Gran Canaria. Weitere Leseentwicklung. Zwei Bücher abgeschlossen. Das eine ein halbseidener Thriller. Das andere Toggle. Ein Roman von Florian Felix Weyh, das ich über Blogg dein Buch erhalten habe.

Allein der Titel verrät, wohin es den Leser verschlägt. Die sechs Buchstaben strahlen einen bunt an und bringen direkt die Assoziation zu Google. Kein Wunder also, wenn man eintaucht und erfährt, dass es um einen großen Suchmaschinengiganten geht, der weitere Dienste anbietet. In Toggle geht es dabei um den neuen Dienst “books”, der mit einem kleinen Trick bekannt gemacht werden soll. Eine Revolution, die bei Studenten startet. Oder steckt etwa doch mehr dahinter?

Denn schnell taucht eine Vereinigung der Intelligenten auf, sowie Geschäftsmänner, die eher zufällig eintauchen sowie Galiani im 17. Jahrhundert. Ein Querdenker, der die Welt verändern will.

Gerade die ersten Rückblicke ins 17. Jahrhundert waren bei der Lektüre für mich ein Bruch im Buch. Eine andere – den verschiedenen Jahrhunderten angepasste – Sprache. Schwer, kurz umzudenken und sich reinzufinden. Erst recht, dass die Sprache der Gegenwart so weit entfernt vom gehobenen Stil des 17. Jahrhunderts entfernt war.

Leider fehlt der Witz im Sprachstil von Weyh. Es fehlt das anspruchsvolle, die clevere Sprache, das Geschwungene und Besondere. Es ist sicherlich nicht platt und anspruchsvoll, wie Weyh schreibt. Aber an eine Sprachgewandheit eines Dan Brown kommt er nicht ran. Ebenfalls nicht an der packenden Geschichte Browns. Was sicherlich extrem schwer ist. Vielleicht auch gar nicht Sinn und Zweck. Aber für mich trotzdem ein Gradmesser und vielleicht auch der Grund, warum ich so schnell mit der Lektüre fertig war.

Toggle liest sich flüssig, ist aber keinesfalls anspruchslos oder langweilig. Es entwickelt sich eine interessante Geschichte, die immer wieder für eine Überraschung gut ist. Selbst das Intermezzo, so werden die Sprünge ins 17. Jahrhundert tituliert passen sich besser ein und geben einen am Ende wichtigen Baustein zur Story.

Toll ist gerade für junge Leser der spannende Bezug zum aktuellen Internetzeitalter. Die (scheinbaren) Parallelen zur aktuellen Webwelt sind nicht zu übersehen und zeitweise so sehr mit Details und Hintergründen versehen, dass man mal kurz das iPad schnappen möchte, um Inhalte gegenzuchecken. Man ist sich nicht immer sicher, ob hier Teile auf die Wahrheit basieren oder der Fantasie von Weyh entsprechen. Das macht Toggle besonders interessant.

Toggle aus dem Verlag Galiani Berlin ist ein guter, wenn auch kein herausragender Roman. Er liest sich flüssig, liefert eine aktuelle und interessante Geschichte, ist aber kein herausragendes Werk der Literaturgeschichte. Trotzdem empfehlenswert für junge Leser, die sich von der aktuellen Zeit fesseln lassen möchten. Das Buch kann natürlich bei Amazon bestellt werden.

Mal sehen, was Weyh sonst noch so veröffentlicht und welcher Roman mich demnächst in seinen Bann zieht.

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