Lieber Simon Pausch

bisher sind Sie mir noch nicht bewusst über den Weg gelaufen. Doch ihr Name dürfte seit heute bei mir hängen bleiben. Wenn Sie das provoziert haben wollten, herzlichen Glückwunsch. Es ist geglückt!

Ich musste mit doch zwei Mal die Augen reiben, als ich Ihren aktuellen Artikel in der Welt kompakt las. Also eigentlich reichte mir die Schlagzeile, um den Text nur im Speed Gonzalez-Tempo zu überfliegen und enttäuscht den Kopf zu schütteln.

Seien wir mal ehrlich, haben Sie schon jemals ein Spiel vom FC Barcelona gesehen und zusätzlich alle Partien von Japan bei der diesjährigen Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2011? Sicherlich, Japan hat den Titel gewonnen, das kann ja nicht von ungefähr kommen. Aber dann direkt mal Parallelen zum amtierenden Champions League-Sieger herstellen? Haben Sie auch überlegt, ob Spanien im Titel stehen sollte?

Technisch war das, was Japan geboten hat, durchaus OK. Kaum Fehlpässe, das sieht man häufig. Der Sieg war doch aber eher ein Erfolg der Taktik. Denn während Barcelona nicht nur sicher passt, spielen die auch zügig und zielstrebig nach vorne. Barca bietet Spektakel. Sie wollen die Fans verzaubern und Tore erzielen. Eine Messi habe ich bei den Japanerinnen nicht gesehen. Eher viele Querpässe, der Wille hinten kompakt zu stehen, viel Ballbesitz und tötliche Konter. Mit dem Spiel des FC Barcelonas hat das nur wenig gemein.

Japan erinnerte mich während der letzten Wochen noch eher an Inter Mailand oder aber noch viel stärker an Griechenland 2004.

Trotz allem, vielen Dank für den erhellenden Morgen und vielleicht war das auch eine gute Bewerbung für einen anderen Titel aus Ihrem Haus.

Herzlichst,
Andre Gierke

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