Sportnation Deutschland

Deutschland gehört seit Jahren und Jahrzehnten zu den führenden Sportnationen der Welt. Wenn man auf ewige Ergebnislisten und Medaillenspiegel schaut, taucht Deutschland oft in den oberen Regionen auf. Deutschland, ein Land der Sportler. 

Schon immer!

Doch selten waren deutsche Einzelsportler so erfolgreich, wie 2011. In unterschiedlichen Sportarten haben sich Deutsche in die absolute Weltspitze gekämpft, behaupten sich dort und weisen selbst Athleten aus den Heimatländern des Sports in ihre Schranken.

Bestes Beispiel ist Dirk Nowitzki. Der deutsche Basketballer hat sich in der letzten Nacht seinen großen Traum erfüllt. 13 Jahre lang spielt der Deutsche mittlerweile schon in der besten Basketballliga der Welt. Das allein ist schon außergewöhnlich. Besonders, da Nowitzki nicht in irgendeinem unterklassigen Team agiert, sondern in einem Verein, der zu den Besten gehört. 2011 die beste Mannschaft der Welt. Mit Nowitzki als Leader und Führungspersönlichkeit. Nach dem Erfolg gegen die hoch gehandelten und mit Starts bestückten Miami Heat wurde Nowitzki als bester Spieler (MVP) der NBA-Finalserie geehrt. Doch viel wichtiger als dieser Einzelerfolg war dem 32-jährigen der Triumph in der NBA. Als erstem Deutschen überhaupt ist ihm dieser Sieg geglückt.

Wenige Stunden zuvor mischten deutsche Fahrer auch den Motorsport auf. Sebastian Vettel dominierte den Grand Prix von Montreal. Dass er trotzdem nicht gewann, weil ihn Formel 1-Konkurrent Jenson Button in der letzten Runde doch noch überholte, hinterließ zwar einen bittersüßen Beigeschmack, schmälert jedoch nicht die Leistung von Vettel. Der Junge, der in der letzten Saison erst nach dem letzten Rennen erstmals die Weltmeisterschaft anführte und sich damit den Titel holte, dominiert seitdem die Rennserie. Nach fünf Siegen in sieben Rennen beträgt sein Vorsprung bereits 60 Punkte. Mit Nick Heidfeld, Michael Schumacher und Nico Rosberg befinden sich drei weitere Deutsche in den Top Ten.

Doch nicht nur auf vier Rädern überzeugen die deutschen Fahrer. Auch auf Zweien. Stefan Bradl ist der aktuell vielleicht beste, aber zumindest dominierende Motorradfahrer der WM. In der Moto2 gewann er bisher alle Qualifikationsrennen und führt in der WM-Wertung mit riesigem Vorsprung. Bei der 125cc mischen Jonas Folger und Sandro Cortese in der Weltmeisterschaft ganz vorne mit. Folger wurde gerade erst zum jüngsten deutschen Grand Prix-Gewinner aller Zeiten.

Martin Kaymer kletterte Anfang des Jahres erstmals an die Weltspitze im Golf. Dort behauptete er sich mehrere Wochen und ist damit bereits jetzt der Deutsche der am längsten weltbester Golfer war. Mit Florian Fritsch macht auf der Europa Tour in seiner Premierensaison ein weiterer talentierter Spieler auf sich aufmerksam. Sandra Gal konnte ihr erstes Turnier auf der Damentour gewinnen.

Als wenn das nicht genügt, keimen auch die deutschen Hoffnungen im Radsport wieder hoch. Tony Martin dürfte eine gute Rolle bei der Tour de France spielen. Mit John Degenkolb hat sich ein junges Talent in den letzten Monaten massiv in den Vordergrund gefahren. Auch Linus Gerdemann findet wieder zur alten Stärke.

In der amerikanischen Eishockey-Liga NHL stehen sich im Endspiel um den Stanley Cup 2011 mit Dennis Seidenberg und Christian Ehrhoff zwei deutsche Cracks gegenüber. Aktuell spielen zahlreiche Athleten in der weltbesten Liga.

Im deutschen Tennis geht es aufwärts. Andrea Petkovic klopft an die Top Ten. Julia Görges kann demnächst den Sprung unter die besten 15 der Welt schaffen. Sabine Lisicki zeigt aufsteigende Form und dürfte demnächst wieder ganz oben mitmischen. Bei den Männern taucht mit Florian Mayer endlich wieder ein Spieler in den Top20 auf. Doch auch Philipp Kohlschreiber und Philipp Petzschner zeigen sich 2011 stark verbessert.

Timo Boll ist bereits seit Jahren im Tischtennis absolute Weltspitze und ist der einzige Europäer, der den chinesischen Spielern das Wasser reichen kann. Im Beachvolleyball der Männer stellt Deutschland die Weltmeister. So finden sich weitere Beispiele von deutschen Sportlern in der Weltspitze.

Deutschland ist wieder wer. Inwieweit die einzelnen Sportler voneinander profitieren ist reine Spekulation. Aber das sportliche Selbstbewusstsein, dass in ein deutsches Selbstverständnis umschlagen kann, tut der deutschen Sportlandschaft durchaus gut. Nun gilt es die Klasse zu halten und Talente im Schatten der Weltstars heran zu führen.

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