Nein, das wird kein Beitrag über die gute alte Langspielplatte. Ich verabschiede mich hier von Linkin Park.
Vor Jahren war ich einer der LP-Jünger. Ich liebte die Kraft ihrer Musik. Ich lieà ihre Songs hoch- und runter dudeln. Wenn es mir gut ging, wenn ich mies drauf war oder einfach mal zwischendurch. Eine Party ohne LP ging ohnehin nicht. Im Kaiserkeller war ein Abend nur perfekt, wenn zwischendurch irgendwas von LP gespielt wurde.
LP waren großartig. Heroen und echte Musikgötter. Besonders, wenn man bedenkt, dass sie alles in eigener Hand hielten. Nicht nur das Songwriting, sondern auch die Musikauswahl, die Produktion, die Covergestaltung, das Marketing, der Vertrieb. Jeder der Bandmitglieder fühlte sich einem Teil verantwortlich. Hand made music. Sympathisch. So kam es dann vor Jahren auch mal dazu, dass ein Rock am Ring-Mitschnitt nicht live gesendet werden durfte. LP wollte sich das Material vor der Ausstrahlung erst selbst anschauen, ehe es zeitversetzt – und gekürzt – übertragen werden durfte.
Heute bin ich froh, dass ich vor wenigen Jahren die Chance genutzt hatte LP live zu sehen.
Heute täte ich mich freilich schwerer damit. Bedenkenlos würde ich eines ihrer Konzerte wohl nur besuchen, wenn ich wüsste, dass vorrangig alte Songs gespielt würden. Nicht, dass sich mein Musikgeschmack geändert hätte. Eher haben sich LP verändert.
Ich habe nichts dagegen, wenn auch Bands älter werden und ihre Musik neuen Begebenheiten anpassen. Wenn man sich irgendwo treu bleibt. Gut, LP wird nun sagen, dass sie sich durchaus treu geblieben sind mit „A Thousand Suns“. Schließlich haben sie immer ihr Ding gemacht und sich gern neu erfunden.
Aber das jetzt ist keine Revolution, das ist Evolution. Kraft und Stärke vermisse ich in diesen neuen Liedern. Ãberall fehlt der ganz spezielle LP-Flow. Allein die Stimme von Chester taucht kaum noch markant auf. Der Stil ist ohnehin gänzlich neu. Es fehlt die Explosion der Musik.
Leider. Schade. Bye Bye!