Keiner hat gesagt, dass es leicht wird

Soll ich was schreiben? Muss ich? Nein! Aber ich kann. Also werde ich. Nicht, dass noch jemand denkt, dass ich in tiefer Trauer versunken bin und mir die Worte fehlen, obwohl ich doch eigentlich nur meinen Urlaub genieße und eine Woche ohne Internet hinter mir habe, die durchaus erholsam war. Obwohl ich beide Eff Zeh-Spiele irgendwie verfolgt habe. Oder weil?

Denn so schlecht waren die beiden Partien gar nicht. Gegen Bremen muss man eine Niederlage einrechnen. Gegen einen Aufsteiger sollte man doch zwingend gewinnen, auch wenn die Heimschwäche der Vorsaison und die Bilanz gegen Lautern schon Vorwarnung genug sein sollte.

Gegen den FCK haben wir uns früh selber bestraft. Oder wurden wir vom Mann in schwarz bestraft? Wie eine Woche später auch gegen Bremen? Müßig, darüber zu spekulieren. Aus meiner Sicht kann man sowohl rot geben, als auch auf den Punkt zeigen. Mohamad ist einfach dumm reingegangen und wer gegen Marin spielt, der weiß einfach, dass er gern fällt. Ergo: Dummheit.

Und trotzdem sind wir danach nicht zusammen gebrochen. Gegen den FCK gab es nicht nur die Führung in Unterzahl, sondern danach noch einige gute Möglichkeiten. Gegen Werder zeigte die Mannschaft Moral. Besonders Poldi zeigt sich wie ausgewechselt. Er lässt sich nicht hängen, sondern kämpft weiter und sucht unentwegt den Abschluss. Wenn er so weitermacht, wird er am Saisonende die zehn Tore-Hürde locker überspringen.

Und hey, unsere Stürmer treffen wieder. Wenn auch teils glücklich, egal. Das ist gut für’s Selbstvertrauen. Darauf muss die Mannschaft aufbauen.

Auch in der Gewissheit, dass in der Defensive Leute fehlten, die einfach unersetzlich sind. Ein FC Bayern könnte den Ausfall eines Geromel problemlos verkraften. Köln nicht.
Man sieht ja an Bremen, wie schwer es ist, wenn eine defensive Führungspersönlichkeit fehlt.
Wenn dann auch noch eines der besten Innenverteidigerpaare der Bundesliga zu ersetzen ist, sind Gegentore fast zwangsläufig.

Doch in der Besetzung der IV bewies Soldo sein gutes Gespür. Mc Kennas Einsatz war klar. Mit Pezzoni hätte vor Monaten wohl keiner auf dieser Position gerechnet. Doch Soldo hat ihn schon früh in der Vorbereitung immer wieder in der Zentrale gebracht. Weil er im defensiven Mittelfeld nur Spieler Nummer fünf (bei drei Stellen) ist und weil zudem ein vierter Innenverteidiger fehlte. Gut, Pezzoni hat sich nicht mit Ruhm bekleckert. Aber wer hat das schon in der Mannschaft.

Selbst Salger musste gegen Bremen Federn lassen und lässt nun Ehret wieder etwas hoffen. Die Außenverteidigerpositionen bleiben aber auch weiterhin das größte Problem im Kader, wie die Gegentore uns deutlich vor Augen geführt haben. Da kann man sich nur freuen, dass Andrézinho mittlerweile bereit ist für 90 Minuten. Standards wird er in der ersten Mannschaft wohl nicht schießen dürfen, dafür aber gern zentimetergenaue Flanken. Wie es defensiv bei ihm aussieht, werden die ersten Bundesligaspiele zeigen.

Wahrscheinlich schon im Aufeinandertreffer mit St. Pauli. Dann dürfte er statt Brecko beginnen. Und Geromel ist dann immerhin auch wieder dabei. Mit McKenna dürfte er die Defensive stabilisieren. Gegen die Hamburger muss gepunktet werden, auch wenn man die Braun-Weißen nicht unterschätzen darf.

Wenn aber die Defensive wieder stabiler steht und Poldi offensiv weiter so engagiert auftritt, dann dürfte er klappen. Denn dann läuft auch das Spiel aus dem Mittelfeld, angetrieben vom bisher starken Petit flüssiger.

Es fühlt sich also nicht alles so schlimm an, wie es die Tabelle aktuell ausdrückt. Nur müssen wir dort auch Fakten schaffen, damit es für Soldo nicht unnötig schwer wird.

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