Den defensiven Außenbahnen kommt in der neuen Saison eine besondere Bedeutung zu. Die eingesetzten Spieler müssen hinten nicht nur dicht machen, sondern auch Akzente nach vorne setzen. Denn durch die Einführung der Raute im Mittelfeld fehlen klassische offensive Flügelspieler, die auch mal bis zur Grundlinie durchgehen.
Auf Grund von mangelnden Alternativen schien es zuletzt so, als könnte ein Youngster von unseren Problemen ein Schnippchen schlagen und die Saison als Stammspieler beginnen. Dem scheint nun jedoch nicht so zu sein. Stattdessen setzt Soldo auf Erfahrung.
Hinten rechts besteht die größte Baustelle. Der neue Mann wird einfach nicht gefunden und so muss sich Soldo darauf einstellen, für die Position eine interne Lösung zu finden. Christopher Schorch wäre hier meine erste Wahl. Der Junge fehlt aber noch eine Weile.
Miso Brecko ist ein Typ, den ich eigentlich mag, weil er solide seinen Dienst verrichtet. Meist unspektakulär, aber sicher. Doch in der Offensivbewegung zu zögerlich. Wobei ich seine Flanken durchaus nicht so zerreißen würde, wie es andere gern tun. Wenn er hier noch Extraschichten einlegt und mehr Mut zeigt, wäre er eine gute Lösung.
Stattdessen drängte sich Bienvenue Basala-Mazana auf. Der 18-jährige ist eines der größten Talente im Kader. Ich traue ihm den Durchbruch in den kommenden Jahren zu. Manche sahen ihn auch schon in der ersten Mannschaft:
Bienvenue Basala-Mazana heißt das 18-Jährige Talent, dem mehr und mehr Insider den endgültigen Sprung zu den Profis zutrauen. Wie Reinhold Yabo – beide holten gemeinsam den U17-EM-Titel nach Deutschland – wurde er im gestrigen Test in Going gegen den Saudi-Arabischen Meister Al-Hilal eingewechselt und wusste beim 0:0 durchaus zu gefallen.
Doch so weit ist er wohl noch nicht, glaubt man Soldo:
Basala-Manzana, Yabo, Clemens und auch Buchtmann werden es laut Soldo kurzfristig nicht in die Stammelf schaffen.
Damit läuft alles auf Brecko raus. Es sei denn, der Eff Zeh findet doch noch einen geeigneten Mann für die Position. Bei unserer Geldknappheit aber kaum vorstellbar. Da müsste jemand kommen, der Erfahrung mitbringt und uns wesentlich verstärkt. Ein Talent würde eher den Weg von Basala-Mazana versperren.
Auf der gegenüberliegenden Seite sieht es auch verworren aus.
Fabrice Ehret, der wie geschaffen ist für die Position (wenn er sich vor allem defensiv steigern muss) schien nie das Vertrauen von Soldo zu genießen. Womé ist (glücklicherweise) weg. Für ihn kam Giannoulis. Ihn konnte man deshalb erstmal einen Bonus zuschreiben. In der bisherigen Vorbereitung konnte er diesen jedoch nicht bestätigen. Er steht nun erstmal hinten an.
Sogar hinter Stephan Salger. Das Talent kommt immer stärker auf und schien vielleicht sogar für eine Überraschung gut. Doch daraus wird wohl erstmal nichts.
Das gilt auch für Linksverteidiger Salger, „er ist nah dran, er trainiert stark. Aber er hat den erfahrenen Fabrice Ehret vor sich“.
Soldo lässt sich also überzeugen. Durch Einsatzwillen und Qualität. Von Ehret. Salger dürfte trotzdem seine Einsatzzeiten bekommen. Was dann aus dem Griechen wird, spannend! Es würde nicht für unsere Einkaufspolitik sprechen, wenn er dauerhaft auf der Bank Platz nehmen müsste.
Die Außenbahnen spiegeln aber die gesamte Zusammenstellung des Kaders wieder. In der ersten Elf doch größtenteils (bis auf Matuschyk und der Zehner [Yalcin?!]) erfahrene Kräfte. Dahinter lauern aber hoffnungsvolle Talente, die Druck machen und ihre Chance sicher bekommen werden.