Blogger haben es leicht(er)

Alles spricht von Erlösmodellen im Internet. Immer mehr Leute machen sich Gedanken, wie man Geld verdienen kann. Ideen werden gewälzt und umgeworfen. Die große Lösung hat noch keine gefunden. Wird es wohl auch nicht, da keine Möglichkeit auf alle Internetangebote umgesetzt werden kann. Individuelle Lösungen sind da gefragt.

Wie diese aussehen, wird die Zukunft zeigen.

Gerade große Verlage stehen hier einer entscheidenden Frage gegenüber. Wenn es nicht gelingt im Internet Geld zu verdienen, dann werden viele Angebote den Bach runtergehen. Gerade mit großen Redakteuren und teuren Journalisten im Hintergrund muss fleißig Kohle gescheffelt werden, damit sich Internet-Angebote rechnen.

Blogger haben es da leichter.
Sie sind allein, haben oftmals nicht die ganz großen Ansprüche und müssen deshalb mit ihrer Seite weniger Geld erzielen.

Zwar hinken sie (größtenteils) in den Seitenabrufen weit hinter den großen Angeboten hinterher, müssen die Einnahmen dann allerdings auch nur durch eins (nämlich sich selbst) teilen und nicht noch auf zehn oder zwanzig Verlagsmitarbeiter aufteilen.
Im Netz gibt es zum Glück auch eine Reihe von guten Werbeangeboten, bei denen man Banner und Links auf seiner Seite platziert, die dann gewisse Umsätze versprechen.

Dass die auch bewusster (oder überhaupt) wahr genommen und gar angeklickt werden, sind dabei wesentlich größer, als bei herkömmlichen Angeboten. Denn viele Leser verbinden mit dem Blogger eine gewisse Beziehung oder schätzen den Schreiberling. Im Gegensatz zum großen Einheitsbrei der Verlage.

Ad Blocker werden dann auch eher bewusst bei Blogs ab- und bei großen Angeboten bewusster eingeschaltet. Banner klicke ich auf Blogs wirklich gern mal an oder folge bewussten Textlinks. Zum einen, da die eingebundenen Werbeformen bewusst(er) ausgewählt wurden, aber auch, weil ich weiß, dass dies dem Blogger zu Gute kommt.

Große Verlage werden deshalb mit dieser Form der Werbung wohl eher weniger Erfolg haben und nur einen Tropfen auf dem heißen Stein erzielen. Zu wenig zum Überleben. Maximal starke TKP-Angebote können hier noch gute und regelmäßige Einnahmen erzielen.

Deshalb wird bei Verlagen sicherlich alles auf Paid Content hinaus laufen. Mit Erfolg, weil der Bürger informiert sein will und gewisse Informationen gibt es nicht exklusiv bei Blogs. Diese nutzen die großen Plattformen zum Gedankenanstoß, auch weil die Möglichkeit fehlt zu Recherchieren und an gewisse Geschichten heran zu kommen. Inhaltlich gute Angebote werden deshalb von Paid Content leben können.

Blogger vielleicht demnächst auch. Flattr ist eine der ersten Formen, die Paid Content für Blogger ermöglicht. Zu Beginn sicherlich nur mit kleinem Erfolg. Aber spätestens, wenn es Online-Leser gewohnt sind, für gute Inhalte zu bezahlen, werden auch Blogger davon profitieren. Mit Flattr. Denn selbst, wenn beispielsweise SpOn einen Flattr-Button installiert, klicke ich dann doch lieber auf einen Button eines Blogs. Der Nähe zum Autor wegen. Verlage müssen deshalb über gewisse Abo-Modelle nachdenken und Blogger ihre Inhalte auch weiter frei anbieten und auf ihre treue Leserschaft vertrauen, die gute Arbeit eigentlich immer belohnt hat. Demnächst vielleicht durch Flattr.

Blogger können sich also in einen fahrenden Zug fahren und von den Ideen der Verlage profitieren. Anders herum klappt das nur selten.

[Darum setze ich mich mal in einen Zug und würde mich freuen, wenn jemand eine Flattr-Einladung für mich übrig hätte.]

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