Nuno Ricardo Oliveira Ribeiro

Da haben die sportlichen Verantwortlichen beim Äff Zeh doch die versammelte Meute von Presse und Fans komplett an der Nase rumgeführt.Während bis zuletzt vor allem Sosa und Tanase durch die Gerüchteküche sausten, machte Michael Meier den Deal mit Maniche klar.

Ein Knüller. So wie vor einem Jahr sein portugiesischer Landmann Petit.
Mit beiden hätte man am Geißbockheim nie und nimmer gerechnet. Da sind sie trotzdem.
Erneut ist es ein Paukenschlag, der Köln nach vorne bringen sollte.

Aber die Taktik wird nicht so aussehen, wie man das vielleicht erwartet hatte.
José Sosa wäre der Typ gewesen, den man in Köln sucht. Einen klassischen Spielmacher, der seine Mitspieler einsetzen kann und selber torgefährlich ist.
Maniche bringt sicherlich einige Qualitäten mit, aber ist er doch defensiver als Sosa.

Soldo sieht das ähnlich (Sechser, Achter), wobei er aber gleich klar macht, dass Maniche vor Petit spielen wird. Für mich ist es aber weiterhin eine Doppelsechs, in der sich die beiden Spieler immer wieder abwechselnd nach vorne einschalten werden, aber auch viel nach hinten arbeiten müssen. Durchaus ein Duo von Format!

Mit dem FC Porto (unter Trainer José Mourinho) Champions League-, Weltpokal- (jeweils 2004) und UEFA-Cup-Sieger (2003). Zudem bestritt er 64 Primera Division-Partien für Atletico Madrid. Bei Inter Mailand und dem Fc Chelsea absolvierte er jedoch jeweils nur acht Spiele. Von Torgefahr, wie es Soldo beschreibt ist bei 12 Toren in 124 Ligaspielen auch wenig zu erkennen.

Trotzdem, er wird uns voran bringen.
Allein schon durch seine Erfahrung. Von der Nationalmannschaft (52 Spiele, 7 Tore) kennt er Petit und dessen Laufwege. Dieses Zusammenspiel sollte also problemlos klappen. Damit würde die Defensive sicher stehen. Mit Boateng und Pezzoni stehen zudem gute Alternativen bereit.

Die (erste) Mannschaft nimmt immer konkretere Formen an.
Die Abwehr stand bisher ohnehin recht sicher. Mit leicht kritischem Blick muss man lediglich die Entwicklungen auf den Außenbahnen beobachten (hier auch eher links).
Im zentralen Mittelfeld steht nun ein Bollwerk, das auch Akzente nach vorne setzt.
Die offensiven Flügel kommen immer besser in Schwung.
Der Angriff ist gut bestückt.

Trotzdem wird weiter gefahndet.
Das Interesse am rumänischen Talent Cristian Tanase ist noch nicht erkaltet. Dorinel gab den Tipp, Meier will den 22-jährigen Jungnationalspieler frühzeitig binden. Der Transfer macht als Vorgriff auf die Zukunft durchaus Sinn. Wer weiß, ob sich ein FC in einem Jahr diesen Spieler noch sichern kann. Auch wenn mit Maniche das Loch in der Zentrale gestopft wurde, wäre Tanase die offensivere Alternative. Dann, wenn Soldo mal mehr riskieren will. Tanase könnte vereinzelt sein Talent beweisen, sich weiter entwickeln und würde den alterndenPetit und Maniche gelegentliche Ruhepausen schenken. Das wäre ein cleverer Schachzug.

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