Früher, als ich noch in Meckelnburg-Vorpommern wohnt, gehörten die dosenbiertrinkenden Rentner und gescheiterte Existenzen einfach dazu. Später in Hamburg sah ich sie immer noch. Kein Wunder dachte ich mir, gehen doch immer mehr “Ostbürger” aus den Teilen der ehemaligen DDR rüber, um im (anderen) “Land der unbegrenzten Möglichkeiten” neu anzufangen und durchzustarten. Gelingt nicht immer. Qualität setzt sich durch. Über Hüben oder Drüben. So gibt es beiderseits Menschen, die es nicht geschafft haben und denen der Willen fehlte, anzupacken und weitermachen, zu kämpfen und sich zu entwickeln.
Sei’s drum.
Dosenbiertrinkende Menschen hafteten in meiner Erinnerung fest und so dachte ich nichts Böses, als ich einen Freund bat, bei seinem “Heimatbesuch” Dosenbier mit einzukaufen, wo er doch ohnehin mit dem Auto unterwegs war. So würde mir die Plackerei der Humpen als Vorbereitung auf’s Festival erspart bleiben.
Doch nichts da!
Am Ende des Pfingstwochenendes erreichte mich die überraschende Nachricht, dass er in mehreren Läden seiner Heimatstadt (den Namen möchte ich lieber nicht nennen, das gäbe reichlich schlechte Presse) keine einzige Dose des Gestensaftes gefunden habe.
Was ist nur los mit dem Osten? Kein Dosenbier mehr? Oder etwa schon alles weggetrunken, was es nicht besser machen würde? Und kein Nachschubweg? Oje, armes Ostdeutschland.
Armes ICH, der nun doch buckeln und schleppen muss.