Was zwei Spiele so ausmachen können.
Zum Ende der Vorbereitung war noch klar, der 1. FC Köln braucht Verstärkung auf drei Positionen. Da Modeste und Andersson verletzungsanfällig sind und ihrer Form hinterher hängen, Uth eher auf der Zehn gebraucht wird und Thielmann sowie Lemperle noch jung sind, braucht der EffZeh einen weiteren Mittelstürmer.
Da Jannes Horn verletzt und Katterbach seiner Form hinterher rennt, ist die Not auf der Linlsverteidigerposition am Größten. Zudem täte ein Mann für die Innenverteidigung gut, der Bornauw ersetzen kann.
Zwei Ligaspiele später hat Köln mit Kilian einen neuen Innenverteidiger präsentiert. Sicher kein annähernd gleichwertiger Ersatz für den Belgier, aber ein durchaus guter Move. Kilian wird allerdings beweisen müssen, dass er wesentlich stärker ist als Cestic, den er damit wohl endgültig in die U23 drängt.
Und was ist jetzt mit Sturm und der Außenverteidiger-Position? Man wird in Köln in den kommenden Tagen bis zum Schließen des Transferfensters die Augen offen halten. Aber die größte Not scheint erstmal behoben.
Links hinten hat Hector seine ehemals angestammte Rolle wieder eingenommen. Überraschend, nachdem er in der Vorbereitung im Mittelfeld gesetzt war. Mangels Alternativen links hinten und dem breiten Angebot in der Mittelfeldzentrale ein logischer und guter Schritt. Baumgart wird trotzdem hoffen, dass das nur eine Lösung auf Zeit ist, bis entweder doch noch Verstärkungen gefunden wird oder Horn in den Kader zurückkehrt. So lange Skhiri noch da ist und Ljubicic aber auch Özcan ihre Aufgaben verrichten, dürfte der Trainer gut mit der aktuellen Konstellation leben.
Und im Angriff? Da hat Modeste einen Traumstart in die Saison hingelegt und viele Sorgen erstmal beseitigt. Sicher darf man sich in Köln trotzdem nicht fühlen – wird man sicher auch nicht. Doch das neue Selbstvertrauen hält hoffentlich auch den Körper zusammen und hilft gleichzeitig Andersson näher und konstanter am Einsatz zu sein. Gleichzeitig hat Uth gezeigt, dass nicht nur auf der Zehn mit ihm zu rechnen ist. Thielmann hat als flexibler zweiter Stürmer in der Vorbereitung brilliert und bildet hier ebenfalls eine gefährliche Option vor dem Tor. Genauso wie Lemperle als Stoßstürmer Nummer drei, den man jetzt behutsam aufbauen kann.
Sicherlich eine Momentaufnahme, die durch Verletzungen (mit denen man rechnen muss) oder mal fünf Niederlagen in Serie (was durchaus passieren kann) massiv ins Wanken geraten kann. Aber aktuell hat der vielversprechende Saisonstart nicht nur der Mannschaft und den Fans gut getan, sondern auch den Kaderplanern Druck genommen und Ruhe geschenkt für wohlüberlegte Entscheidungen. Die aber durchaus nochmal zwingender werden könnten, wenn Skhiri kurz vor Schluss doch noch einen Abnehmer findet. Und selbst dann…