So hat sich Papa.Weerke verändert

Über Johnnys Papablog bin ich auf die Blogparade von 2Kindchaos gestolpert. Ich hatte eh schon länger lose Gedanken und Notizen zu einem ähnlichen Text im Kopf. Aber wie so oft im Blog, bleiben Texte erstmal liegen. Versiegen oft. Werden aber manchmal durch externe Einflüsse gepusht.

Schreibfaulheit

Da wären wir auch schon bei meinem ersten Punkt. Früher haben meine Frau und ich (also wirklich früher, als ich noch Freundin geschrieben hätte) abends nebeneinander auf dem Sofa und auf dem Schoss ein Laptop. Ich hab wie wild Blogtexte eingetippt und an den Themes gefeilt. Ich liebe das schreiben. Heute noch genauso, wie früher.

Und trotzdem ist es weniger geworden. Ich habe Blogdomains gekündigt und die Frequenz deutlich nach unten gefahren. Die meisten Texte schreibe ich am Smartphone. So wie diesen hier, während unser Kleiner zwischen uns Mittagsschlaf hält. Textideen gehen mir nie aus. In Evernote pflege ich eine immer länger werdende Liste mit Projekt/Blog-Ideen. 

Aber am Wochenende verbringe ich den Tag lieber mit den Beiden (oder einem Projekt im Haus), anstatt Fussball zu schauen und zu Bloggen. Abends schreit mein Körper nach Ruhe. Etwas essen, Sofa und eine Sendung, die wir aufgenommen haben. Papasein schlaucht.
Ich bin unentspannter

Vor allem greift es deinen Geist an. Ich will alles für meine Familie tun. Ich will ihm ein guter Vater sein. Ich will geduldig sein. Vor der Geburt durfte man mich gern als ruhenden und absolut tiefenentspannten Typen sehen. War ich auch. Doch es gibt einen Menschen, der es schafft, dass ich unentspannter bin.

Das macht mit manchmal fast schon Angst. Ist aber an sich eine gute Geschichte, da ich jetzt auch diese Seite an mit kennenlerne. Nach über 30 Jahren. Und ich kann dadurch an mir arbeiten auch in Ausnahmesituationen die Ruhe zu behalten und mit Bedacht nach Lösungen zu suchen. Da hilft nicht nur im Familienleben, sondern in allen Situationen.
Das große Ganze wahrnehmen

Ich möchte gar nicht sagen, dass ich früher gleichgültig war. Aber durch meine entspannte Art, habe ich mir keine Gedanken über die große weite Welt gemacht. Ich habe mich durchaus für das interessiert, was da draußen passiert. Aber solange es mir gut ging, ließ ich nichts an mich ran. Im Allgemeinen konnte ich mir diese Eigenschaft bewahren. Doch jetzt verfolge ich Entwicklungen auf der Welt mit anderen Augen. Welchen Einfluss hat das auf den Nachwuchs und unsere Familie im allgemeinen? Wie kann das zur Gefahr für uns werden? Welche positiven Aspekte gibt es?

Ich mache mir durchaus mehr Sorgen und bin froh, wenn wir alle sicher und gesund zuhause sind.
Das führt auch zu meiner vielleicht größten Wandlung. Ich konnte früher gut allein sein und war dabei nicht unglücklich. Jetzt möchte ich nicht mehr ohne meine Familie sein. Es bricht mir das Herz, wenn ich mir vorstelle, mein Leben alleine bestreiten zu müssen. Diese Liebe zu besonderen Menschen und die Geborgenheit der Familie sind der größte Luxus.
Ich fühle mich gereifter als Mensch. Umsichtiger. Liebevoller.

Zu Hause. In der Freizeit. Im Job.