Konsumieren, Teilen und Unterstützen

Wie oft nehmen wir einfach hin. Freuen uns. Ohne nach- und weiter zu denken. Ohne mal danke zu sagen. Oder das Gute weiter zu verbreiten. So lange, bis auf einmal etwas weg ist. 
Wie die #Link11. Eine tägliche Informationsquelle über aktuelle Geschehnisse rund um den Fussball. Reingeflattert im Postfach, überflogen, angeklickt, gelöscht. Nur manchmal geflattrt, selten weiter verlinkt – ehrlicherweise nur dann, wenn ein eigener Beitrag aufgenommen wurde. Und selbst dann nur in der Filterblase Twitter, in der die meisten die Link11 eh lasen. Das war einmal. Die Macher machen Schluss. Aus Zeitmangel und Motivation. 
Und ich? Wir? Stehen da und verdrücken eine Träne, da wir uns jetzt wieder durch all die schlechten und mittelmäßigen Texte wühlen müssen, um die wenigen Perlen zu entdecken, die uns die letzten Jahre kuratiert vor die Nase gelegt wurden. Wie dämlich, dass man erst bemerkt, was man selber verpasst hat, als es zu spät ist. Der Service wäre für viele in meinem Umfeld interessant gewesen, die nicht auf Twitter oder in der Blogszene verankert sind. Mein Vater beispielsweise, der seit Jahren bemängelt, dass er Sportnachrichten nicht mehr kompakt geliefert bekommt. Hab ich ihm einmal die Link11 empfohlen? Oder andere Produkte? Nie.
Jetzt ist’s zu spät und man hätte es ahnen können. Befürchten. Denn die FokusFussball-Crew hat es aus Leidenschaft gemacht und nicht für Geld. Das kann nicht lange gut gehen. Und wir haben nichts dagegen gemacht, sondern einfach konsumiert. 
Tschööö #Link11. Das war super und tut mir leid. Ehrlich!
Und damit ich den Text demnächst nicht nochmal für einen anderen Service schreiben muss:

Noch viel länger als die Link11 gibt es allesaussersport.de, wo Kai Pahl täglich Stunden in TV-Sportlistings und kluge Texte sowie Einschätzung zum Tagesgeschehen und dem Business Sport reinsteckt. Chapeau!
Seit letzter Saison gibt es den unglaublichen Podcast „Rasenfunk“, der nach jedem Bundesliga-Spieltag mit wechselnden Gästen fundiert die sportlichen Belange auseinandernimmt. Von den Rasenfunk Royal-Ausgaben sowie dem Tribünengespräch gar nicht erst zu sprechen. Was da für Zeit reingesteckt wird. Wahnsinn. Wie macht Max das neben Job und Zwillingen? Ein ewiges Rätsel. 
Und ohnehin alle Podcasts fernab der Öffentlich-Rechtlichen. Mein größter Respekt. Die Podcastszene ist mittlerweile so breit, dass es zu fast jedem Verein (national und teilweise international) etwas auf die Ohren gibt. Einfach mal suchen oder fragen. Tipp: Schaut mal bei meinsportradio.de vorbei. 
Auch wenn bei Sportradio360 keine klassischen Fans, sondern Journalisten für den Inhalt sorgen, trotzdem ein Hinweis für das Format. Jede Woche gibt es mehrere Stunden Sportinfos. Für Normalkonsumenten teilweise zu speziell und ausschweifend, aber man kann spulen und sich rauspicken, was man mag. Persönlicher Tipp: Die Chance auf die Horizonterweiterung nutzen. 
Und sonst so? Alle Blogs, die regelmäßig persönlich über ihre Vereine und Lieblingssportarten berichten.
Irgendwas habe ich vergessen, ganz sicher. Reiche ich nach. 
So bleibt nur der Aufruf: Wenn ihr was tolles findet (was von Fans, wie du und ich betrieben wird), teilt es, schreit es raus, nicht nur in eurer digitalen Filterblase, sondern auch im Offlineleben. Macht anderen damit eine Freude – am Ende den Machern höchstpersönlich. Und wenn es in eurer Macht steckt, supportet diese Dienste auch finanziell. Denn auch Arbeit aus Leidenschaft muss entlohnt werden. Ehe es zu spät ist. 

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