Aus der Masse die Klasse herauskitzeln

Wisst Ihr noch, was Jörg Schmadtke erzählt hatte, nachdem fest stand, dass wir mit vier nominellen Startstürmern plus Bard Finne in die Saison gehen werden!?! Unser Geschäftsführer Sport argumentierte, dass in den letzten Jahren oft die Mannschaften abgestiegen sind, die nicht genügend Alternativen in der Offensive hatten und damit zu wenig Durchschlagskraft erzeugen konnten. Nach nun fünf Spieltagen könnte man sagen: Masse ist nicht gleich Klasse.

Fünf Angreifer versprechen nicht zwingend viele Tore. Oder zumindest ausreichend viele. Oder überhaupt welche.

Keine Panik, ich möchte keine Riesenkritik starten. Ich habe auch noch keine großen Sorgen. Aber warnen darf man schon mal oder Befürchtungen aussprechen. Denn mit dem allgemeinen Spiel können wir zufrieden sein. Wir stehen defensiv überraschend gut. Ich hätte erwartet, dass uns die Bundesligaoffensiven mehr weh tun würden. Kann noch kommen. Aber zum Start war das alles schon mal sehr überzeugend. Ein Kevin Wimmer scheint sich mit der neuen Herausforderung nochmal weiterentwickeln zu können. Maroh fliegt wegen seiner teils gewagten Grätschen nicht dauerhaft vom Platz. Jonas Hector bestätigt seine Qualität. Miso Brecko hat Probleme, das musste man befürchten.

Die gesamte Mannschaft spiel sehr diszipliniert. Peter Stöger scheint sie optimal vorzubereiten und gibt seinen Spielern Möglichkeiten und Mittel an die Hand, um Probleme zu lösen. Das sieht wirklich gut aus. Wenn Druck aufgebaut werden soll (und darf), wie in den beiden letzten zweiten Halbzeiten, dann wird die Mannschaft gefährlich und kreiert sogar Chancen. Besonders Halfar zeigt Zug zum Tor. Osako rackert viel und treibt den Ball nach vorne. Olkowski hat hier gute Ansätze gezeigt. Risse wirkt leider viel zu oft zu verloren und orientierungslos. Wenn Nagasawa zurück kehrt, haben wir zudem eine weitere Alternative, die unser Offensivspiel ankurbeln dürfte.

Haben wir also ein Stürmerproblem? Anthony Ujah war noch nie der Riesenknipser. Aber er zeigt Herz. Taucht aber einige Spiele lang immer mal wieder ab und weiß seinen Körper nicht zu kontrollieren. Yuya Osaka ist ein vorbildlicher Spieler, der viel arbeitet, aber noch keine Gefahr ausstrahlt. Simon Zoller hatte kaum Gelegenheiten sich auszuzeichnen. Ich stehe ihm ja ohnehin kritisch gegenüber und wurde bisher noch keines Besseren belehrt. Finne spielt bisher gar keine Rolle. Ruhen die Hoffnungen also einzig und allein auf Patrick Helmes, der hoffentlich bald wieder zur Verfügung steht.
Man muss den Jungs aber auch zu gute halten, dass sie bisher nicht dauerhaft die Unterstützung aus den hinteren Reihen erhalten haben. Oft sind auch die Stürmer ins Abwehrspiel eingebunden und das Umschaltspiel wird noch nicht konsequent vorgetragen (Brecko-Rant). Dadurch haben es unsere Angreifer selbstverständlich schwerer in die (Offensiv)Partie zu kommen und ordentlich Druck aufzubauen. Wenn es dann aber konsequenter nach vorne geht, fehlt die große Gefahr oder teilweise einfach das Quentchen Glück. Wir können hier einfach darauf hoffen, dass der Einsatz und der Wille belohnt wird und wenn dann die Stürmer alle mal getroffen haben, dass dann der bekannte Knoten geplatzt ist. Die dauerhafte Konkurrenz und die unterschiedlichen Spielertypen dürften sich auf jeden Fall im Saisonverlauf bezahlt machen.

Gegen Bayern dürfte Ujah wieder in der Startelf stehen. Besonders wegen seiner Defensivkopfbälle, die wir gegen diesen Gegner gut gebrauchen können. Wichtig werden eh nicht die beiden nächsten Heimspiele, sondern unsere Partien in der Fremde (Frankfurt, Bremen). Da sollten wir endlich wieder treffen und mal wieder einen Sieg mitnehmen.

Come on FC!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert