Mit sechs Unentschieden und zwei Niederlagen mischt man sicherlich oben mit. Aber dass man dadurch auch einen kleinen Vorsprung hat, ist doch eher ungewöhnlich. Die Heimniederlage von Lautern am Freitag gegen Paderborn spricht Bände. Sie spricht nicht für eine ausgeglichen starke Liga, sondern einfach für die Schwächen der vermeintlichen Spitzenteams. Zu denen man vor der Saison auch Düsseldorf zählen konnte, die nun aber im Mittelfeld (wenn auch nur mit knappen Rückstand auf Rang drei) überwintern. Sei’s drum.
Die Rahmenbedingungen haben dem EffZeh in die Karten gespielt, um als Team zu wachsen, sich weiterzuentwickeln und trotzdem von Beginn an oben mitzumischen. Was aber schon jetzt wichtiger ist, als die Platzierung ist die Entwicklung der Mannschaft. Mit Peter Stöger ist uns ein echter Glücksgriff gelungen. Der Österreicher spricht die Sprache der Kölner und hat sich von Beginn an gut eingeführt. Mir fällt keine Kritik der Presse gegenüber ihm ein. Auf Facebook präsentiert er sich offen und ehrlich. Und auf dem Rasen sieht man seine Handschrift. Er greift in das Spiel ein, wenn es nicht läuft und hat Mut für Korrekturen.
Seine Aufstellung ist variabel. Was bei anderen Trainern vielleicht als Unsicherheit ausgelegt wird, ist bei ihm ein Merkmal der Flexibilität. Das zeigt halt auch, wie wichtig Erfolg ist. Durch die Tabellensituation wird ihm die Freiheit gewährt und toleriert. Hoffen wir, dass wir so objektiv in der Betrachtung bleiben.
Die regelmäßigen taktischen Änderungen (ein oder zwei Stürmer) beruhen aber allein auf der Vielzahl der guten Alternativen in der Offensivabteilung. Stöger gelingt es durch die Rochaden geschickt alle Spieler bei Laune zu halten und den einzelnen Personen Ruhepausen zu verschaffen, beziehungsweise den Druck immer wieder hoch zu halten. Ausruhen ist nicht, weil niemand richtig gesetzt ist. Schön ist dabei, dass man trotz allem keinen Bruch erkennen kann und gewisse Tugenden immer zum Tragen kommen: Ballsicherheit und schnelles Umschaltspiel haben uns zu einer gefährlichen Mannschaft reifen lassen. Auch für Bundesligisten, wie Mainz und auch Hamburg spüren mussten. Was man bemängeln muss, ist die teils schlechte Chancenauswertung und Phasen, in denen gar nicht geht und man sich trotz guter Technik nicht gegen tief stehende Mannschaften (wie gegen Ingolstadt) behaupten kann.
Es sieht aber echt alles super aus und es macht aktuell echt Spaß EffZeh-Fan zu sein. Wenn der Trainer langfristig bleibt, man die Führungsriege um Jakobs und Schmadtke binden kann, den Kader zusammen hält und gezielt verstärkt, kann hier echt mal wieder ein tolles Team reifen und zusammen wachsen.