Aber die nötige Torgefahr aus dem Mittelfeld dürfen wir auch bei ihm nicht erwarten.
Selbst als Vorlagengeber ist Halfar bisher nicht übermäßig in Erscheinung getreten. In 62 Bundesligaspielen erzielte er vier Tore und sieben Assists. 108 Spiele in der zweiten Liga hat er mittlerweile auf dem Buckel. Dabei konnte er acht Mal ins Schwarze treffen und 21 Mal für den Mitspieler auflegen. Noch nie gelangen ihm mehr als drei Saisontore bei den Profis. Lediglich für den 1. FC Kaiserslautern trag er in der Saison fünf Mal (in sieben Spielen). Das war 2005/2006, als Halfar noch als großes Talent galt. Nicht wirklich berauschend für einen Offensivspieler.Klar, es kann alles anders werden und Spieler können sich entwickeln. Manche machen einen überraschenden Sprung oder werden durch ein spezielles System und einen besonderen Trainer gefördert. Erwarten sollten wir das hier nicht.
Was der Transfer aber deutlich zeigt, wohin die Reise gehen soll unter Peter Stöger.
Dass er gern offensiv spielen lässt, hat er ja bereits bei seiner Vorstellung verlauten lassen.
Aber mit diesem Transfer unterstreicht er es eindrucksvoll.
Nicht, weil er den zehnten Stürmer verpflichtet und alle gleichzeitig auf den Rasen schicken will, sondern weil er einen Achter als Offensivspieler holt.
Sicher, der Achter tut durchaus was für die Offensive, ist aber eher ein Schnittstellenspieler. Die Position kann sicherlich auch nicht als Defensiver vorgestellt werden, sondern ist ein Mittelding aus beiden. Darum ist es sicherlich in Ordnung, wenn man dort von einem offensivgerichteten Spieler spricht.
Die Maßgabe bei dem letzten Transfer des Sommers war aber ganz klar darauf ausgerichtet jemanden zu holen, der vorrangig was für das Offensivspiel tut, Mitspieler einsetzt und selber zum Abschluss kommt. Mit Daniel Halfar wurde auch jemand geholt, der die Anforderungen erfüllt. In den letzten Jahren war er auch im ersten Drittel aufgehoben. Meist als Linksaußen, was er durchaus auch in Köln spielen könnte. Aktuell sieht aber alles danach aus, dass er eine Position in der Doppelacht bekleiden soll. Sobald er vollends im Kader angekommen ist und ihm Gerhardt (plus eventuell Jajalo) nicht vollends den Rang abgelaufen haben. Dann würde er vielleicht tatsächlich als „echter Offensiver“ Thomas Bröker als Linksaußen verdrängen.
Worauf ich raus will und was ich eigentlich sagen wollte: Im System von Peter Stöger sind die beiden Achter nicht reine Schnittstellenspieler. Sie verbinden sicherlich Defensive und Offensive, sollen aber mehr Akzente nach vorne setzen, als nach hinten arbeiten. Stöger scheint hier auf einen Sechser zu setzen, der abräumt und dann direkt auf die Achter spielt, die den Ball weiterverarbeiten und nach vorne treiben.
Damit hat der EffZeh fünf offensive Spieler. Was in dieser Liga auch mehr als vernünftig ist, wenn wir vorne Druck aufbauen wollen (und müssen), um tiefstehende Gegner wirklich in Verlegenheit zu bringen.
Dass ich mir trotz allem lieber einen weiteren Stürmer gewünscht hätte als einen offensiven Achter, steht auf einem anderen Zettel.