Es fehlte der Tusch

Sie werden sich gefreut haben, die Damen und Herren von der Presse nach der ersten PK von und mit Jörg Schmadtke. Mit Witz und Charme hat sich der neue Geschäftsführer Sport vorgestellt. Ein paar lockere Sprüche, ein breites Grinsen auf dem Podest und allerortens sowie ein paar hoffnungsvolle Andeutungen. Das dürfte ausgereicht haben, damit man sich in der Journalie auf die nächsten Monate gefreut haben dürfte. Wöchentlich eine Pressekonferenz und Interviews mit Schmadtke reichen, um die Blätter mit schlagzeilenträchtigen Zitaten vollzukloppen.

Dabei wurde auch herzhaft über deutliche Seitenhiebe auf Personen aus ihren Reihen gelacht. Ach, ist er doch offen und lustig. Ein Kumpeltyp, der aber auch anpackt und durch Leistung überzeugt. Dass es dabei gegen sie ging, war egal oder merkte man gar nicht erst. Das wird erst richtig spannend, wenn die Presse ihre rosarote Brille abgelegt hat. Mit klarem Blick und etwas Verstand wirkte die erste PK wie eine kleine Karnevalssitzung.

Es fehlte nur der Tusch

Launige Sprüche, Zoten und fertig war das kölsche Gebräu. Durchaus unterhaltsam, fachlich noch nicht so überzeugend. Aber diese Arbeit soll auch im Hintergrund geschehen. Ich finde das durchaus OK und trägt den Weg weiter, den Buddy Jörg Jakobs eingeschlagen hat. Mit Schmadtke kommt eine unterhaltende Komponente hinzu, die irgendwie zu Köln gehört und bedient werden muss.

Dabei zweifle ich nicht an seinen Fähigkeiten und seinem Netzwerk. Was nicht direkt bedeutet, dass er in Köln gleiche Transfererfolge feiert, wie beispielsweise in Hannover. Die Erwartungshaltung ist größer. Oder erscheint nur mir das so. Im Ausland ist wohl eher der EffZeh ein Thema als die 96iger. Obwohl die Niedersachsen in den letzten Jahren deutlich erfolgreicher waren. Die Marke EffZeh dürfte in Verhandlungen eine Rolle spielen. Eine neue Rolle für Schmadtke.

Eine Herausforderung, die er meistern kann. Vor allem nimmt er Jakobs aus der (bisher noch nicht vorhandenen) Schusslinie, so dass dieser noch ruhiger und gezielter arbeiten kann. Vieles dürfte sich auf Schmadtke projizieren, was die Außenwirkung betrifft. In Vertragsverhandlungen denke ich, dass Schmadtke ein harter Partner ist, der gute Deals raushandeln kann.

Um zurück zur Presse zu kommen. Hier hat er einen starken Charakter, um auch bei Gegenwind zu bestehen. Ich denke, dass dort Reibungspunkte auftreten werden. Das schüttelt er ab.

Kompliziert wird es erst im internen Kampf. Bestes Beispiel Ujah. Am Donnerstag verkündete Toni Schumacher auf einmal, dass der Transfer fix sein. Breite Freude am Dom, bis Mainz dementierte. Nichts ist fix.

Vor allem ist das auch nicht die Aufgabe vom Tünn. Wenn einer verkündet, dann ist das Schmadtke. Eventuell noch Jakobs. Ich dürfte, die Posse dürfte den neuen Mann am Geißbockheim nicht geschmeckt haben. Ist aber etwas, auf dass er sich in Köln einstellen muss. Schmadtke dürfte aber so viel Mumm haben, um Schumacher entgegen zu treten. Es wäre zu hoffen, dass sich Schmadtke durchsetzt und Schumacher zurückhält.

Für den Verein. Für uns. Für unsere Liebe.

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