Während Maxi Thiel noch mit vielen positiven Bewertungen („Guter Junge. Zu dem Preis ein absolut sinnvoller Transfer.“) überschüttet wurde, man bei Roman Golobart viele neutrale, etwas positive Stimmen („Gute IV Nummer drei“) vernommen hat, kamen in meiner Timeline auf Twitter nach der Verpflichtung von Maurice Exslager eher kritische Stimmen zusammen.
Vielleicht hat da der ein oder andere ein anderes Kaliber erwartet.
Sicherlich dadurch begünstigt, dass der EffZeh einen „Transfer um 19:00“ angekündigt hat, anstatt die Meldung einfach rauszuhauen.
Da haben viele Fans sicherlich auf einen echten Knaller gehofft.
Einen im Kaliber von Risse. Oder Ujah.
Dann war es nur der Stürmer vom MSV Duisburg, der die Offensive verstärkt.
Jemand, der in der letzten Saison nur vier Tore in 27 Spielen erzielt hat.
Von den 27 Spielen stand er allerdings nur 10 Partien über 90 Minuten auf dem Platz.
Sicherlich, wer dann trotzdem 485 Minuten pro Tor benötigt, kommt sicherlich nicht als große Offensivhoffnung.
Der Junge ist aber erst 22 Jahre und hatte sicherlich auch mit den ganzen Rahmenbedingungen beim MSV zu kämpfen. Eine Mannschaft für die es die letzten drei Jahre immer weiter abwärts ging.
In diesem Konstrukt konnte sich Exslager immerhin behaupten und war zuletzt sicherlich als Stammspieler anzusehen.
70 Spiele (11 Tore) in Liga zwei hat er dadurch schon auf dem Buckel.
Was man hier wirklich beklagen muss, dass er auch in der dritten Saison im Profibereich (mit pro Saison 20+ Spielen) den Durchbruch als Goalgetter noch nicht geschafft hat. Eine Steigerung ist an nackten Zahlen nicht zu erkennen.
Aber noch einmal. In Duisburg war vielleicht gar nicht viel mehr möglich. Erst recht für einen Jugendspieler. Auch wenn er gewisse Erfahrung schon mitbrachte.
Trotz seiner geringen Torausbeute war er beim MSV letzte Saison drittbester Schütze. Hinter Brandy und Bajic, die auch nur sechs bzw. fünf Mal erfolgreich waren.
Ich will ihn jetzt sicherlich nicht als großen Hoffnungsträger anpreisen.
Wir brauchen noch immer einen echten Topstürmer, der in unseren Möglichkeiten liegt und in die finanziellen Rahmenbedingungen passt.
Exslager ist hier die Alternative, die sich entwickeln kann. Und muss.
Ich traue dem Jungen durchaus den nächsten Schritt zu.
Wenn er am Ende auf 20+ Spiele als vorrangig Einwechselspieler kommt und 5+ Tore erzielt, bin ich schon glücklich.
Zumal er ja auch auf den Außenbahnen aushelfen kann.
Gerade im Preis-Leistungsverhältnis.
Ich bin eher positiv gestimmt. Jetzt kann man sicherlich sagen, dass er einem Pritsche den Weg verbaut. Stimmt. Wenn sich Pritsche nicht deutlich steigert. Zudem brauchen wir drei Angreifer von gewissem Potenzial im Kader.
Jetzt kann man auch noch sagen, dass man von Mikael Ishak auch mehr erwartet hatte. Ein junger Angreifer, der sogar schon bessere Torjägerqualitäten vorweisen konnte, aber die Chance nicht erhielt und sich nicht durchsetzen kann. Stimmt. Würde das aber nicht als Generalaussage und als Argumentation gegen Exslager gelten lassen. Erst recht, da der Neu-Kölner zum einen älter, vor allem aber erfahrener (in Deutschland und der Liga zwei) ist.
Für mich ist Exslager ein toller Transfer.
Ablösefrei, jung, deutsch (jaja, blöde Floskeln, aber ist einfach Fakt), erfahren und vom Gehalt tragbar. Einfach jemand, der unserer Kragenweite entspricht. Wer sich mehrere Transfers im Rahmen von Risse, Ujah und Ivanschitz erwartet, der hat unsere (finanzielle) Situation einfach noch nicht erkannt. Das ist wirtschaftlich nicht realisierbar, wenn man nicht bald vor noch größeren Problemen stehen mag.
Wir müssen dazu kommen, dass wir Spieler wie Thiel und Exslager auf die nächste Stufe bringen.
Dass diese Leute sich bei uns entwickeln und den Verein stärker machen.
Golobart, Thiel und eben Exslager entsprechen genau unserem aktuellen Transfervermögen. Mehr geht nicht. Oder nur punktuell, wie bei Risse und hoffentlich noch Stürmer Nummer eins 2013/2014.
Ich finds gut und freue mich auf (die Entwicklung) dieser drei Jungs.