15 Spiele in Folge ungeschlagen kommen nicht einfach so. Aber – und das müssen wir endlich mal offen sagen: Diese zweite Liga ist schwach. Ganz, ganz schwach. In der Breite. Paderborn, Ingolstand, FSV Frankfurt, VfR Aalen…Leute, Leute, das ist doch kein Maßstab. Da kann man dann auch mal eine Serie hinlegen, wenn man als Absteiger denn nicht vollständig doof ist. Das Spiel heute hat aber gezeigt, dass hier aber auch Schluss ist. Gegen einen einigermaßen cleveren und druckvollen Gegner können die Jungs einpacken. So leid mir das tut.
Das kann man genau so unterschreiben. Die zweite Liga ist nicht überragend und weit von der “stärksten zweiten Liga aller Zeiten” entfernt. 15 Spiele in Serie muss man trotzdem erstmal ungeschlagen hinlegen. Denn wenn man größtenteils gegen schlechte Gegner spielt, ist es zwangsläufig, dass diese tief stehen, die Räume vor dem Tor eng sind und diese Mannschaften gegen den “großen” 1. FC Köln dann besonders motiviert sind.
Reine Taktikfrage – Schön und ohne Punkte – Dreckig und erfolgreich
Das sind sicherlich auch Gründe für die eher enttäuschenden Leistungen in den letzten Wochen. Nur mit Schönspielerei kommen wir hier nicht weit. Das hatte Stanislawski ja auch recht schnell kapiert. Denkt nur einmal zurück. Zum Saisonbeginn haben wir spielerisch komplett überzeugt, aber damit keinen Erfolg in der Tabelle erzielt. In der Rückserie tritt das Team defensiver auf, legt nicht mehr so viel wert auf Ballbesitz, dafür aber auf ein schnelles Umschaltspiel (speziell über Clemens) und hat damit mehr Erfolg.
Das sieht halt nicht immer schön aus und treibt dem geneigten Fan Schweißperlen auf die Stirn, weil man gern mit dem Rücken zur Wand, Chancen zulässt. Das geht gegen (offensiv) schwache Mannschaften gut. Gegen Erstligateams wird man da schneller bestraft. Hätte hätte. Denn natürlich ist nicht gesagt, dass Stani in Liga eins ebenfalls defensiver denkt. Möglich ist ja durchaus, dass wir dann wieder mutiger auftreten würden und den Ball vom eigenen Sechszehner fernhalten. Hätte hätte.
Die erste Liga ist von der Tabellensituation nicht soweit entfernt. Spielerisch schon. Das wurde gegen Lautern deutlich. Der FCK war uns meilenweit überlegen. Dabei hatte Lautern die letzten Spiele nicht wirklich überzeugt. Sie waren aber im richtigen Moment hellwach und hochkonzentriert. Das ist auch eine gewisse Stärke. Etwas, das dem EffZeh wohl noch abgeht.
Von der 1. Bis zu 93. Minute war der FCK in allen Belangen überlegen, keiner der FC Profis brachte Normalform und so kann man schon mal auf dem Betzenberg untergehen. Es war nur ein Spiel! Das ist schade, aber es sind immer noch 6 weitere zu spielen.
Der Zug ist trotzdem noch nicht abgefahren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Lautern jetzt souverän vorangeht und das Ding locker nach Hause schaukelt. Es dürfte bis zum letzten Spieltag eng bleiben. Vielleicht wechselt die Reihenfolge jetzt jedes Wochenende.
Ich mag jetzt wirklich nicht alles wieder madig machen. Die Partie gegen Lautern war einfach schlecht. Aber das Team hat nicht aufgesteckt. Das war grandios. Das haben wir vor allem schon ganz anders erlebt. Hängende Köpfe kennen wir in Köln ja. Am Freitag aber haben die Spieler bis zum Ende alles versucht. Sie wussten und haben gesehen, dass heute nicht mehr drin war. Sie dürften gespürt haben, dass an dem Tag nichts mehr klappt. Sie haben trotzdem mit breiter Brust das beste aus der Partie gemacht und versucht doch irgendwie zum Torerfolg zu kommen.
Fans und Mannschaft – Eine Einheit – Gemeinsam zum Erfolg
Die Fans dürften da keinen unwesentlichen Teil dazu beigetragen haben. Zwischen 8.000 und 10.000 Kölner waren mit auf den Betzenberg gereist. Der Support war enorm. Ich saß in der zweiten Halbzeit vor dem Fernseher und hatte fast Gänsehaut. Wie muss sich das nur in Kaiserslautern angefühlt haben. Selbst nach dem Abpfiff – nach einem 0:3 wohlgemerkt – haben die Anhänger gesungen und waren lauter als die Heimfans. Das ist sensationell. Ich bin so unglaublich stolz darauf FC-Fan zu sein. Danke Auswärtsfahrer!
So will ich das immer sehen. Vollen Support. Immer und überall! Dann geben auch die Spieler wieder was zurück. Wir sind eine Einheit. Nur zusammen sind wir erfolgreich.
Ob das dann am Ende zum Aufstieg reicht, ist mir egal. Wenn es zu Platz drei reicht, dann geben wir in der Relegation Gas. Auch wenn ich Angst vor einer Niederlage gegen Hoffenheim habe. Wenn wir vierter oder fünfter werden, haben wir trotzdem eine tolle Saison gesehen. Eine Spielrunde, in der Jugendspieler, wie Timo Horn und Jonas Hector bei den Profis angekommen sind. Wo wir sicherlich auch versäumt haben weitere Jugendspieler, wie Schnellhardt, Gerhardt, Yabo und Co. noch näher ans Team heran zu führen.
Die Mannschaft muss sich im Sommer auf jeden Fall verändern. Unabhängig von der Ligazugehörigkeit. Dazu dann demnächst mehr.