Typisch Jajalo. Ein Spieler, mit unglaublicher Technik ausgestattet. Er könnte zum Solo ansetzen. Er könnte einen Steilpass in die Spitze spielen. Er kann Ujah diagonal in Szene setzen. Statt dessen verschleppt er die Partie. Man erwartet fast einen Quer- oder gar Rückpass. Doch dann versteht auch er, dass er nach vorne gehen kann. Dass sich dort eine Chance auf tut. Zu spät, wie so oft.
Paderborn rückt zurück. Jajalo trabt zur Grundlinie und sieht sich von zwei Gegenspielern umzingelt. Man sieht den Ball schon beim Torwart. Zum Abstoß. Stattdessen blitzt die Klasse wieder auf. Mit zwei kurzen Ballberührungen, einer Drehung windet sich Jajalo aus der Umklammerung. Auf einem Quadratmeter lässt er die verdutzten Defensivspieler aussteigen, tanzt sie federleicht aus und hat nun wieder Platz, um vom Rand des Strafraums voll auf den Torhüter zu gehen oder die beiden Mitspieler im Zentrum zu bedienen.
Jajalo entscheidet sich als Vorarbeiter vor dem Herrn zum Pass. Zur Flanke. Zur hohen Flanken. Zur weiten Flanke. Zur viel zu langen und hohen Flanke. Der Ball jagt in hoher Geschwindigkeit über den Köpfen der Spieler hinweg und auf der gegenüberliegenden Seite ins Aus. Chance vertan.
Nicht nur hier, sondern allgemein.
Jajalo kommt nicht mehr in Tritt. Da er auch nicht der billigste Spieler im Kader sein dürfte, wird ihn wohl das Schicksal eines Riether, Geromel und Rensing erfahren. Im Sommer dürfte Schluss sein. Muss Schluss sein.
Jajalo hatte viele Chancen in Köln. Er hat Vertrauen genossen. In dieser Saison hätte er zum überragenden und spielbestimmenden Spieler werden können. Wurde er aber nicht. Stattdessen hat er eigentlich immer enttäuscht. Ein Mann mit seinen Qualitäten muss dem Spiel seinen Stempel aufdrücken. Er bewies es im Dress von EffZeh zu selten. Er hatte mal eine großartige Phase im defensiven Mittelfeld, wo ich dachte, er hätte seine Position und seine Form gefunden. War aber nur eine Eintagsfliege.
Und so wird ein Spieler den 1. FC Köln verlassen, der nicht genug aus seinen Fähigkeiten gemacht hat und der mich rätselnd zurück lässt.
Ich verstehe es nicht, glaube aber nicht mehr an einen Spieler, von dem ich vollends überzeugt bin. War.