Wie Spanien versucht Europa vorzuführen

Spanien stellt zweifellos seit einigen Jahren die beste Fußball-Nationalmannschaft der Welt. Das weiß das Team, dass sich in diesen Jahren kaum verändert hat selbst und lebt dieses in den Spielen vor. Es ist größtenteils Selbstvertrauen, was die Mannschaft auf den Platz zeigt. Doch man könnte schon fast von Arroganz sprechen. Arroganz, die bisher nicht bestraft wurde. Und deshalb weitergelebt wird.

Anders ist es nicht zu erklären, dass sich die Mannschaft erlaubt immer öfters ohne echten Stürmer zu beginnen. Im Weltfußball gab es auf dem Niveau wohl noch nie den Fall, dass eine Mannschaft schon aus Prinzip auf Stürmer verzichtet.

Doch seit dem Ausfall von David Villa wurde dieser nicht eins zu eins ersetzt. Stattdessen treten die Iberer mit sechs Mittelfeldspielern aus. Alles feine Fußballer, die gern zaubern und rochieren. Die in ihrer Lust am Spiel jedoch auch gern vergessen das Tor anzuvisieren. Sie möchten den Ball am liebsten ins Tor tragen und noch im Fünfmeterraum zum Doppelpass ansetzen.

Alles schön anzusehen. Aber gefährlich, wie das EM-Auftaktmatch gegen Italien (1:1) bewiesen hat. Spanien schien daraus gelernt zu haben. Fortan durfte Fernando Torres von Begin an an und dankte es mit zwei Toren (gegen Irland). Im nicht ganz unwichtigen Viertelfinale verzichtete man gegen nicht zu unterschätzende Franzosen wieder auf den Mittelstürmer. Das Risiko ging auf. Man siegte 2:0 und sagte der Welt: “Seht her, wir besiegen die Weltbesten sogar ohne Angriff.”

Ein Hohn, der sich noch rächen könnte. Der einen wenig schmeichelhaften Schlusspunkt unter eine goldene Generation setzen dürfte.