Ganz unten anfangen.
Heißt es auch für den deutschen Radsport. Zumindest was die Teamseite betrifft. Deutsche Fahrer gehören noch immer (oder schon wieder) zur (erweiterten) Weltspitze. Ein Team in der höchsten Kategorie fehlt.
Vor Jahren wäre es noch undenkbar gewesen, als Telekom immer ein kräftiges Wort mitsprach, Gerolsteiner Erfolge feierte und auch Milram mitmischte. Alles Geschichte. Die Zukunft heißt NetApp.
Als das 2009 gegründete Team in den Radsport einstieg, mussten manche Fans noch müde lächeln. Mit Jens Heppner und Enrico Poitschke übernahmen zwei ehemalige Profis die Leitung, wollten aber nicht mit Gewalt und jeder Menge Geld in die oberste Garde aufsteigen, sondern die Mannschaft organisch wachsen lassen.
Das Konzept ging auf. Bereits 2011, wenn auch von der breiten Öffentlichkeit größtenteils unbemerkt konnte die Mannschaft achtbare Erfolg feiern. 2012 soll der nächste Schritt gegangen werden. Das Team dürfte im Mai diesen Jahres erstmals richtig ins Rampenlicht der deutschen Sportpresse rücken. Denn dann werden die Fahrer beim Giro d’Italia antreten.
Der zweitklassige Rennstall erhielt von den Organisatoren eine Wildcard und darf sich mit der versammelten Weltelite messen. Große Erfolge sind nicht zu erwarten, aber möglicherweise einige Nadelstiche. Zumindest neue Erfahrungen für die Pedaleure, die in deren Entwicklung nicht schaden können.
Das Team NetApp befindet sich auf einem guten Weg. Für sich als Mannschaft, aber auch für den deutschen Radsport. Der erste kleine Schritt zurück in die Weltelite ist geschafft. Und wenn man die bisherige Entwicklung verfolgt, dürfte man nicht daran zweifeln, dass weitere folgen werden.