Falsch justierte Printeinsparungen

Es gibt mal wieder neue Ideen für die darbende Verlagslandschaft. Aus den USA drängt der „Digital First Monday“ in die Bundesrepublik.

Die Rettung für deutsche Verlage?
Ganz sicher nicht.

Denn Kosten lassen sich erstmal sicher einsparen, wenn montags keine Printobjekte mehr gedruckt werden. Wenn es, wie bei der MediaNews Group ab dem 19. Dezember 2011 gleich drei große Ausgaben in Nordkalifornien (The Reporter, Times-Herald , Times-Standard) geht, dürfte sich das durchaus summieren. Doch zusätzliche Einnahmen werden dadurch wohl eher nicht garantiert.

Denn an den besagten Montagen wird die Paywall auf den Webseiten runtergefahren. Die Texte sind kostenlos in diesen Stunden.
Also eine reine Kostenersparnis.

ABER: Gerade am Montag wollen sich Leser doch informieren.
Also wenn es nach mir geht, ist mein Wissenshunger am Montag am Größten. Am Wochenende wird das Hirn mal ein wenig runtergefahren. Montags wird neu gestartet. Ich habe gern morgens eine Zeitung in der Hand. Montags aber besonders gern.

Ab da ist man dann wieder gut informiert. Durch’s web, was einen dauernd begleitet.
Newsportale surfe ich in der Regel nur in der Woche an.
Nicht am Wochenende.

Vielleicht bin ich hier auch nur ein Individuum.

Aber aus meiner Sicht, würde ein Digital First Wednesday mehr Sinn machen.

Immerhin: Printabonnenten müssen gar nicht mehr für den Onlinecontent bezahlen.
Immerhin, so werden Printabonnenten (Leser also, die ohnehin eine Sympathie zur Marke in sich tragen und eher vorbeischauen, als vermeintliche Neukunden) näher ans Onlineprodukt gemacht, wodurch Verbreitung und Werbeeinnahmen steigen oder es zumindest könnten.
Eine zeitweise Öffnung der Paywall kann neue Leser generieren. Gut Onlinequalität vorausgesetzt.

Die Idee, Kosten zu senken, indem einmal wöchentlich Printkosten gespart werden und die Paywall gelockert wird gepaart mit der kostenlosen Onlinepremiumnutzung für Printabonnenten ist durchaus interessant und nicht ganz abwegig.
Die Auswahl des Tages halte ich jedoch weiterhin für fragwürdig und eher falsch bedacht.

Oder wie seht Ihr das, wann sind Tageszeitungen für Euch am Wichtigsten?

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