Spätestens nach dem Entzug der Kapitänsbinde scheint sein Vertrauen in den Verein verloren gegangen zu sein. Mohamad war nicht mehr der alte. Auf und neben dem Platz. Er schien offensichtlich unzufrieden zu sein. Deshalb war es wohl der richtige Schritt, dass man ihn gehen lassen hat. So geht man weiterer Unruhe aus dem Weg und konnte in der IV einen Akzent setzen. Erst recht, da Mohamad halt nicht mehr der Stabilisator war, der er mal war.
Danke Dodo für vier größtenteils tolle Jahre und dein Engagement für unseren Klub. Auch in schwierigen Zeiten. Ich werde dich trotz der letzten Wochen nicht negativ in Erinnerung behalten.
Eine Million Euro haben wir immerhin noch für Dodo kassiert. Auf 1,8 Millionen soll die Summe anwachsen, wenn er mit seinem neuen Verein Erfolg hat.
Für das Geld konnte der EffZeh noch zwei Mal in der Defensive nachlegen. Henrique Sereno und Ammar Jemal sollen für Stabilität sorgen. Besonders Sereno nimmt dabei einen wichtigen Part ein. Er soll, wie schon in Guimares mit Geromel die IV bilden. Die Integration sollte dabei schnell über die Bühne gehen.
„In Portugal und Spanien stehen mir alle Türen offen. Jetzt will ich mich in der Bundesliga durchsetzen. Ich freue mich, mit meinen Freunden Pedro Geromel, Petit und Andrézinho zusammen spielen zu können.“
Gegen den HSV stand er bereits von Beginn an auf dem Rasen. Abstimmungsprobleme inklusive. Für ihn dürfte die Länderspielpause gut sein, auch wenn ich gern den Schwung des Sieges direkt mitgenommen hätte. Aber so können sich Geromel und Sereno wieder aneinander gewöhnen.
Bitter ist natürlich, dass Sereno erstmal nur für ein Jahr ausgeliehen wurde. Danach besteht die Möglichkeit den Portugiesen fest vom FC Porto zu verpflichten, aber:
“Die Kaufsumme, die dort drinsteht, ist so utopisch hoch, dass wir die unmöglich stemmen können. Aber jetzt freuen wir uns erstmal, dass er hier ist.“ (Volker Finke)
Abwarten, ich hatte ja auch mal gedacht, dass wir Jajalo nie und nimmer fest unter Vertrag nehmen können. Aber Finke bringt anscheinend gutes Verhandlungsgeschick mit. Erstmal abwarten, wie sich Sereno einfügt.
Unsicher ist erstmal, wo sich Jemal wiederfindet. In der Viererkette? Auf der Bank? Oder gar auf der Tribüne? Der tunesische Nationalspieler gilt durchaus als schwieriger Charakter. Der 24-jährige wird enorme Disziplin mitbringen müssen, um bei Solbakken eine Chance zu erhalten. Ich habe aktuell ein mulmiges Gefühl, auch wenn ich es nicht erklären kann. Ich kenne Jemal bisher nicht. Er wird mich überzeugen müssen.
Wahrscheinlich soll er Druck auf Eichner ausüben, damit Andrezinho sich auf rechts mit Brecko duellieren kann. Für Jemal spricht seine Vielseitigkeit.
„Mit Jemal haben wir eine weitere wertvolle Alternative für den Defensivbereich des 1. FC Köln gewonnen. Jemal kann sowohl auf der linken Außenbahn wie auch als Innenverteidiger zum Einsatz kommen“, sagt FC-Sportdirektor Volker Finke.
Zudem soll er auch im defensiven Mittelfeld einsetzbar sein. Doch da sind die Positionen ohnehin mehrfach besetzt.
In 39 Spielen für die Young Boys Bern hat er immerhin sieben Treffer erzielt. In der letzten Saison war er fünf Mal erfolgreich. Mit 1,86 dürfte er besonders bei Standards in die Rolle von Mohamad schlüpfen. Er soll aber gleichzeitig über einen harten und platzierten Schuss verfügen. Während Eichner eher Vorbereiter ist, könnte Jemal demnach für Gefahr aus der zweiten Reihe sorgen. Ich glaube der Kicker-Korrespondent hat in der Printausgabe geschrieben, dass er Probleme in der Defensive hat, was mich einmal mehr erschaudern lässt. Gerade im aktuellen System benötigen wir in der Abwehr Spieler, die gut gegen den Mann sind. Dafür verzichte ich dann gern auch mal auf einen dynamischen Flankenlauf.
Wie Sereno ist er auch erstmal ausgeliehen. Danach besitzt Köln eine Kaufoption. Bei beiden gilt: Abwarten!