Identität. Scheiß drauf!

Identifikation mit den Spielern und Verantwortlichen ist für Anhänger von Fußballvereinen von unschätzbarem Wert. Sogenannte Söldner möchte niemand in seinem Kader haben. Warum war wohl Frank Schaefer in Köln so beliebt? Weil er einer von “ihnen” war. Klar, natürlich auch, weil er ehrlich, offen und einfach ein Typ war. Zudem erfolgreich. Aber selbst schlechte Spiele wurden ihm verziehen. Weil man wusste, wo er herkommt und was der Verein für ihn bedeutet.

Solche Typen braucht ein Verein. Wegen solcher Menschen gehen Fans ins Stadion, “opfern” ihre Zeit und Unmengen an Euros.

Der 1. FC Köln befand sich in dieser Hinsicht in den letzten Jahren auf einem recht guten Weg. Gut, Overath wird mittlerweile recht kritisch gesehen, wobei ich immer noch hinter unserem Präsidenten stehe und froh bin, dass er sich für seinen Klub einsetzt. Er müsste nur weniger mit dem sportlichen Bereich in Verbindung gebracht werden und seine Rolle als Gesicht des Vereins ausüben, der unglaublichen Einfluss auf (mögliche) Sponsoren hat.

Aber Frank Schaefer war eine gute Entscheidung. Genauso, wie ich es absolut befürwortete, dass ehemalige EffZeh-Spieler, wie Icke Häßler, Matze Scherz und Dirk Lottner im Verein integriert wurden. Idealerweise alles Spieler, die ich als Profis absolut vergöttert habe, die zu meinen Lieblingsspielern gehörten (über die ich früher, wenn ich damals schon gebloggt hätte in höchsten Tönen im Netz geschwärmt hätte).

Auch im Kader ging man den richtigen Weg. Holte beispielsweise den Kölschen Jung Poldi zurück. Aber das war nur der Gipfel. Mit Stephan Salger, Taner Yalcin, Christian Clemens, Adam Matuschyk und Adil Chihi wurden Spieler zu den Profis hochgezogen, die in unserer Jugend spielten. Die das EffZeh-Jeföll verkörpern. Die ihre Fans stolz werden lässt. Denen man auch mal Durchhänger durchgehen lässt.

Diese Zeiten gehen allmählich zu Ende. Poldi bleibt. Punkt! Clemens wird immer wichtiger. Matuschyk HOFFENTLICH auch wieder. Chihi ist schon länger immer mal wieder verkannt. Salger und Yalcin stehen auf der Kippe, weil sie sich nicht durchsetzen könnten. Ich hoffe, dass sie bleiben. Als Backup und sich dort weiter entwickeln.

Viel schlimmer ist jedoch die Entwicklung abseits des Profikaders.

Dort müssen Häßler, Scherz und (ziemlich sicher auch) Lottner gehen. Drei Persönlichkeiten, die für unseren Nachwuchs eminent wichtig sind. Die Köln am Leben halten. Die sich dem Nachwuchs verschrieen haben. Sie gehen jedoch nicht, weil sie ein großartiges Angebot oder die einmalige Gelegenheit haben, um beispielsweise bei einem Profiverein in leitender Position zu arbeiten.

Nein, sie werden vor die Tür gesetzt. Einfach so! Weil man es will.

Ich verstehe es nicht. Wie kann man solche Leute einfach ziehen lassen? Und vielleicht durch Leute ersetzen, die fachlich vielleicht gut sind, aber mit Köln wenig am Hut haben beziehungsweise nicht den Glanz dieser Exspieler versprühen. Irgendwann wird das Geschrei wieder groß sein, dass man doch schließlich auch Exspieler einbinden muss. Man wird sich nach Häßler, Scherz und Lottner sehnen. Die Initiative bei den Fohlen kommt nicht von ungefähr.

Ich finde es bedenklich und schade, wünsche dem Trio (und allen weiteren Verantwortlichen mit EffZeh im Blut) für die Zukunft alles Gute und eine faire Behandlung im neuen Umfeld.

Zum Thema Söldner hat nedfuller übrigens mal wieder den Rechenschieber ausgepackt!

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