Reset. Wir sehen uns in drei bis fünf Jahren wieder

Es hatte sich am Sonntag schon angedeutet. Abends hielt mir meine Freundin nur ihr Handy hin, wo sie Facebook geöffnet hatte und ich dadurch von der Entlassung Soldos erfuhr.

That’s it. Danke, Zvonimir!

Danke für den wichtigen Klassenerhalt in der letzten Saison. Danke, dass du Köln ausgehalten hast. Danke, dass du unseren Fünfjahresplan eingehalten hast und junge Spieler (Clemens, Jajalo, Matuschyk) eingebaut hast. Danke, dass du dich nicht verbiegen ließt.

Es war eine Frage der Zeit und wenn die Spieler es einfach nicht schaffen sich konstant über 90 Minuten zu konzentrieren, dann fehlen einem die Ergebnisse. Mit dir bröckelt nun unsere Planung. Wir beginnen bei null. Alles darf von vorne neu gestartet werden, denn wer glaubt daran, dass der neue Trainer den eingeschlagenen Weg mitgehen wird. Schließlich ist ja so viel schief gelaufen.
Ist es gar nicht, aber die Presse stellt es nun so dar, man glaubt und verflucht.

Ein neues Konzept wird herhalten müssen, neue Visionen und ein neuer Jahresplan dürfte ausgepackt werden. Wir sehen uns in drei oder vier oder fünf Jahren wieder. So lange dürfte es dauern, bis man wieder Resümee ziehen darf. Denn erstmal ist nur kurzfristiger Erfolg gefragt, danach wird aufgebaut und da sind Rückschläge verständlich.

Schade, dass die Vereinsoberen nicht standhaft sein konnten und den Spielregeln des Fußballs blind folgen.

Der Druck von Außen sei zu groß geworden, es erschien besser, jetzt einzuschreiten…

Wir beginnen von vorne.

Mit einem Trainer, der immerhin schon ein paar Mal jubeln durfte.

Erfolge:
1-mal Deutscher Meister, 2-mal deutscher Vizemeister, Westdeutscher Meister und Mittelrheinmeister mit diversen Jugendteams

Aber was soll Frank Schäfer nun bewirken und bewerkstelligen? Erhalten nun die recht erfolgreichen Spieler aus der zweiten Mannschaft eine Chance? Ein Yabo, Ein Terodde, ein Vunguidica? Kommen endlich unsere Talente zu Einsatz?
Ähm, Stopp! War ja schon. Clemens, Matuschyk und Co. zählten zuletzt ja schon zur Stammelf. Was irgendwie nicht genug war, wie Herr Löhr vom Stadtanzeiger beim Dopa kritisierte.
Und ich dachte immer, Köln wurde kritisiert, weil wir keine Verstärkungen holten. Ich versteh dir Welt nicht mehr.

Aber auch er dürfte nicht verhindern, was das Gesetz der Serie vom EffZeh verlangt:

Seit 1997 ist der Verein noch jedes Mal aus der ersten Liga abgestiegen, wenn er sich im Lauf der Spielzeit von seinem Trainer getrennt hat.

Erst recht, wenn durch die Entlassung keinesfalls Ruhe in den Kölner Blätterwald einkehrt. Denn nachdem wochenlang Soldo weggeschrieben wurde, wird sein Rausschmiss nun teilweise als “Fehler” bezeichnet oder zumindest eine nicht weit reichende Konsequenz.

Michael Meier wird nun auf jeden Fall erstmal weiter im Sattel sitzen. Weil er sich Zeit verschafft hat, wobei sein Kopf sicherlich noch nicht aus der Schlinge gezogen ist. Geht es nicht bald sportlich bergauf, dürfte er der Nächste sein, der seinen Hut nehmen muss. Dann dürfte das nötige Kleingeld vorhanden sein. Der radikale Neuanfang dürfte spätestens dann ansetzen.

Der Trainer, der jetzt Schäfer folgt, müsste sich dann anpassen oder auch gehen. Die Kölner Leitkultur dürfte derweil neu aufgeschlüsselt werden.

Vielleicht mit den Ideen eines Christian Gross, der aus der Liste der aktuell gehandelten Trainer als Einziger mein ungeteiltes Vertrauen erhalten würde. Ein Thomas Doll taugt ebenso wenig zum aktuellen “Retter”, wie Bruno Labbadia. Ein Volker Finke würde ebenfalls große Probleme mit dem Kölner Boulevard bekommen. Kehrt ein Herr Daum zurück oder kommt ein Loddar, muss ich mir ernsthaft überlegen, wie ich Spielfeldrand vernünftig weiter betreiben kann.

Das Profil hat der Spielbeobachter für Herrn Meier und Herrn Overath freundlicherweise schon einmal erstellt.

Vielleicht war es – besonders hinsichtlich der aktuellen Vorstellungen – ein Fehler Soldo SAMT HENKE gehen zu lassen. Er hätte das Konzept weiterverfolgen können. Unterstützt beispielsweise durch Schäfer oder Lottner oder Häßler…

Sei’s drum. Schäfer und später der Neue werden mit dem vorhandenen Spielermaterial auskommen müssen. Einem Kader, der durchaus Qualitäten besitzt. Halt nur nicht auf den defensiven Außenbahnen. Und genau dabei muss ich immer breiter grinsen, wenn ich Leute zetern höre, dass Leute, wie Reus, Kagawa, Großkreutz und Holtby nicht in Köln gelandet sind… so gut diese Spieler sein mögen, das Probleme auf der Außenbahn hätten auch sie nicht verhindert. Sie hätten Offensiv vielleicht mehr Akzente setzen können (vielleicht!), aber wer kann unterschreiben, dass es in Köln so geklappt hätte, wie in Dortmund oder Mainz?!

Und ohnehin, wer sagt, dass diese Leute überhaupt beim EffZeh spielen wollen.

Es wird die nächsten Tage sicherlich nicht ruhiger. Es dürfte sich erstmal nichts anders anfühlen. Außer vielleicht, dass ein anderer Mann am Spielfeldrand steht. Dass vielleicht andere Spieler auf dem Rasen bemüht sind und dass wir vielleicht einen Sieg landen… dann aber im DFB-Pokal, um dann in der Liga (gegen den HSV) gleich wieder alte Probleme aufgezeigt zu bekommen.

Oder folgt nun der Aufschwung, nachdem der Resetknopf gedrückt wurde, wir den Neuanfang beginnen und von null starten. Mit leidenschaftlichem Fußball, Toren und Siegen.

Come on FC!

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