Chihi und die Folgen

Das ist richtig bitter. Adil Chihi muss sechs Monate pausieren. Gestern zog er sich einen Riss der Achillessehne zu. Gerade, als er sich nach seiner Verletzung erholt und ans Team herangekämpft hatte. Als Fan durfte man hoffen, dass der Wirbelwind in dieser Saison noch einen Einsatz verbuchen kann. Damit er seine ansonsten starke Saison positiv beenden kann.

Der 22-jährige hat vielleicht seine beste Phase der Karriere hingelegt.

In seiner ersten Saison 2006/2007 stürmte er in die Herzen der Anhänger. 33 Partien bestritt das Eigengewächs damals für uns in der zweiten Liga. Vier Treffer erzielte der damals 19-jährige. Das sah schon alles nach einer großen Karriere aus. Doch irgendwie geriet seine Karriere kurz danach ins Wanken. Er pendelte zwischen Bank und Rasen, zauberte nicht mehr ganz so unbekümmert und verlor an Boden. Er war unser Edeljoker. Ein Mann mit Talent, der dieses jedoch nie dauerhaft beweisen durfte. Warum auch immer.

Nach einer abermals durchwachsenen Hinrunde startete Chihi im Jahr 2010 richtig durch. Es sollte sein Jahr werden und so war er maßgeblich am starken Rückrundenstart der Geißböcke beteiligt. Chihi sorgte auf dem Flügel immer wieder für Unruhe, bereitete vor und schloss selber ab. Mit einmal war er der Leistungsträger in der Offensive und die große Hoffnung des FC. Bis ihn ein Syndesmosebandriss (zugezogen am 23. Spieltag gegen den VfB Stuttgart) komplett zurück warf.

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Er kämpfte sich zurück und muss nun den neuerlichen Rückschlag verkraften.

Bitter für Chihi, aber auch bitter für den 1. FC Köln.

Er muss nun mächtig umplanen. Sechs Monate fehlt Chihi. Damit fällt er zum Saisonbeginn 2010/2011 definitiv aus. Wie reagiert der Klub?

Mit Chihi und Zoran Tosic müssen die Geißböcke auf die beiden Außenstürmer verzichten, die ein unheimlich gefährliches Gespann hätten bilden können. Technisch stark, schnell und auf beiden Flügeln einsetzbar. Damit hätte man einige Hintermannschaften der Bundesliga durcheinander wirbeln können.

Gleichwertiger Ersatz steht nicht bereit. Taner Yalcin ist ebenfalls technisch beschlagen, aber noch nicht so weit, wie Chihi. Zudem sehe ich ihn eher in zentraler Position. Sebastian Freis ist eher ein Kämpfer. Fabrice Ehret könnte zumindest auf dem linken Flügel eine gute Rolle spielen. Aber das Spiel ist mit Ehret/Freis doch ein anderes und nicht so Gefährlicheres, wie Chihi/Tosic.

Rüstet Köln deshalb auf dem Flügel nochmal nach?

Muss Podolski wieder auf den ungeliebten Flügel ausweichen?

Oder stellt Soldo sein System gänzlich um?

Fragen, die in den nächsten Wochen (und zwar möglichst schnell) beantwortet werden müssen.

Ad acta gelegt werden können dann wohl die Spekulationen um einen Abschied von Chihi. Doch ein fitter Spieler wäre mir wesentlich lieber gewesen. Selbst bei der Konkurrenz, weil er einfach ein korrekter Junge ist, der vom Potenzial her den Durchbruch schon längst geschafft haben könnte. Alles Gute, Adil!

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