Spieler2.0

Talente müssen nicht immer entdeckt werden. Auch ist es nicht zwingend erforderlich, einen Berater zu besitzen, der einen in der Welt anbietet. In einer vernetzten Welt kann man auch mal selber auf sich aufmerksam machen. Dass das gelingen kann, bewies zuletzt Rafhael Domingues. Der 18-järhige nutzte das social web, um im Nationalteam seiner Vorfahren zu debütieren.

Vor wenigen Wochen unterzeichnete „Rafinha“ seinen ersten Profivertrag. Für drei jahre soll er bei Toledo Colonia Work spielen. Der Klub ist aber nicht in Köln beheimatet und auch nicht in Europa. Sondern in Brasilien. Im Bundesstaat Parana ist der Junge zu Hause. Englisch und Deutsch sind ihm fremd. Und trotzdem könnte es sein, dass er demnächst regelmäßig in Europa kickt.

Denn er hat österreichische Vorfahren.

Diese wanderten in der ersten Häfte des 20. Jahrhunderts aus dem Tirol und dem Vorarlberg aus, um sich in Brasilien neu anzusiedeln. Dort wurde Rafhael geboren, lernte gehen und Fußball spielen. Derart gut, dass er sich im Internet für das Land seiner Vorfahren anbot.

Anstatt bei einem Verein vorzuspielen oder einen Berater loszuschicken, schrieb er den österreichischen Verband per Facebook an. Er lieferte gleich noch ein Video seiner besten Tricks mit und wartete ab. Bis sich der ÖFB wieder bei ihm meldete. Der ließ nämlich das Video von den Trainern analysieren und ludt den Techniker nach Österreich ein.

Beim Testspiel der U18 gegen Tschechien kam der 18-jährige zum Einsatz und überzeugte sofort mit einem Doppelpack.
Danach ging es für das Talent zurück nach Brasilien. Aber demnächst dürfte Rafhael Domingues öfters über den großen Teich fliegen und vielleicht sichert sich demnächst ein Verein den kleinen, talentierten und technisch guten Dribbler.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert