Wenn nicht jetzt, wann dann

Fußball Bundesliga, 28. Spieltag
Samstag, 27. März 2010 15:30

Wenn der 1. FC Köln in dieser Rückserie mit dem Siegen anfangen will, dann jetzt. Nun zählt es und jetzt ist die Chance gekommen eine Serie zu starten. Gegen Hannover und Berlin müssen zwei Siege her. Nicht zwei Unentschieden. Zwei Siege! Dann würde man zwei direkte Abstiegskonkurrenten in den Keller schießen. Endgültig dann wohl, wenn man das Restprogramm des Duos sieht. Gelingen die sechs Punkte nicht, muss man sich am Geißbockheim ernsthafte Gedanken machen. Dann befindet sich der FC in zwei Wochen auf einem Abstiegsplatz!

Dann müssen wir uns keine Gedanken mehr über DFB-Strafen und Pfiffe machen. Zweitgenanntes wird dann zur Regel und sportlich befänden wir uns in der wohl bedrohlichsten Situation der kompletten Saison!

Pfiffe muss man am Samstag wohl nicht erwarten. Zumindest nicht gegen einzelne Spieler. Die Anhänger haben wohl gesehen, dass die Denunzierung von Pierre Womé der falsche Weg war. Mich würde es nicht wundern, wenn der Kameruner am Samstag sogar gefeiert werden würde. Es täte ihm gut. Nach der Saison wird trotzdem Schluss sein und entweder kommt dann jemand Neues oder Fabrice Ehret versucht es nochmal als Defensivkraft.

Hannover darf man aber nicht auf die leichte Schulter nehmen, wie der Sieg gegen Frankfurt beweist. Das war jedoch einer von nur zwei Siegen 2010. 8 Tore gelangen 96 in der Rückserie. Dafür musste Fromlowitz 23 Mal hinter sich greifen. In der Rückrundentabelle liegt Hannover damit auf einem Abstiegsrang! Gerade die Schwächen in der Defensive, wo Slomkas Viererkette nie gänrlich sattelfest wirkt. Wir sollten nicht den Fehler machen, zu unbekümmert in die Partie zu gehen. Das können wir uns aktuell ohnehin nicht erlauben. Ich hoffe, die Spieler sehen die Begegnung als Gradmesser, denn nur mit Druck scheint die Mannschaft eine normale Leistung abrufen zu können. Wie gegen Leverkusen, München und auch Gladbach.

So wie Maniche im Derby immerhin ein paar Kritik verstummen ließ, würde ich es mir wünschen, dass dies Womé in Hannover gelingt. Das würde bedeuten, dass wir immerhin ein Tor schießen. Das könnte das entscheidende sein!

Diese Aufstellungen erwarte ich für Samstag

Fromlowitz
Cherundolo – Haggui – Durica – Schulz
Andreasen —- Balitsch
Schlaudraff — Bruggink — Stajner
Ya Konan

———————————————-

Podolski —- Novakovic
Tosic ——————————- Freis
Maniche —— Petit
Womé – Mohamad – Mc Kenna – Brecko
Mondragon

Hannover muss auf seine beiden Winter-Neueinkäufe verzichten. Sowohl Arouna Koné als auch Elson fallen verletzt aus. Damit muss sich Slomka in der Offensive einiges einfallen lassen. Das lenkt zumindest von den defensiven Problemen ab, die vor der Partie erstmal in den Hintergrund rücken. Bruggink dürfte Elson hinter den Spitzen wieder ersetzen. Die Verletzung von Koné könnte eine abermalige Chance für Jan Schlaudraff sein, wenn er denn rechtzeitig fit wird. Vor allem, da auch Djakpa ausfällt.

Für den jungen Schmiedebach dürfte der erfahrene Cherundolo ins rechte Glied der Viererkette rutschen und im defensiven Mittelfeld meldet sich unser Ex Hanno Balitsch zurück. Das dürfte Hannover mehr Stabilität und Biss verleihen.

Köln muss Geromel ersetzen, der nach der fünften gelben Karte ausfällt. Für ihn wird Mc Kenna in die Innenverteidigung rücken. Der Kämpfer sollte die Rolle gut ausfüllen können. Pierre Littbarski wird sich freuen, der innerhalb der Woche die Tugenden des Kanadiers eingefordert hatte. Womé dürfte die Chance erhalten sich zu rehabilitieren. So hat es Soldo schon bei Maniche gemacht und so wird er auch den Kameruner nicht fallen lassen.

Offensiv muss Köln Druck machen und dürfte gegen den Hannoveraner Angriff nicht zu viel Angst haben, so dass Soldo mehr wagt. Da Kevin Pezzoni ausfällt und kein direkter Nachfolger zur Verfügung steht, wird ein Offensiver mehr auf dem Platz stehen. Es sei denn, Matuschyk erhält mal wieder eine (verdiente) Chance und Petit rückt mehr in die Zentrale. Ich hoffe aber, dass Soldo endlich einsieht, dass Podolski zentral spielen muss. Entweder als zweiter Stürmer oder auf seiner Lieblingsposition hängend hinter Novakovic. Tosic dürfte eine erneute Chance erhalten und als sein Pendant auf dem Flügel rückt Freis wieder in die Mannschaft.

Das sagt der Gegner

Eigentlich sollte hier ein kleines Interview mit Alexander vom Hannover96-Blog erscheinen. Leider hat er nicht auf meine E-Mail geantwortet und so kurzfristig habe ich keinen guten Ersatz mehr auftreiben können. Falls er mir noch die Antworten sendet, füge ich diese nachträglich ein.

Mein Tipp

Die Bilanz gegen Hannover spricht nicht unbedingt für den FC. Fünf Siegen (und vier Unentschieden) stehen zehn Niederlagen gebenüber.

Hannover hat sich in dieser Saison jedoch noch nicht mit Ruhm bekleckert. In 14 Spielen konnten nur 13 Punkte eingefahren werden. Sieben Mal ging 96 als Verlierer vom Platz. 16 eigene Tore konnten bisher vor eigenem Publikum erst erzielt werden. Und nun fehlt das Offensivduo. Zudem hagelte es schon 26 Gegentreffer. Vor dem Kölner Sturm muss sich die 96-Defensive jedoch nicht sonderlich fürchten. In 13 Auswärtsspielen gelangen dem FC erst neun Tore! damit sprangen aber vier Siege und fünf Unentschieden heraus! Zudem musste die Mannschaft in der Ferne erst zehn Gegentore hinnehmen.

So torarm wird es dann wohl auch am Samstag werden. Beide Mannschaften haben in der Offensive zwar gewisses Potenzial (bei Hannover habe ich Respekt vor Ya Konan, aber finde Bruggink in einer Rückrunde allgemein gefährlich und würde mich nicht wundern, wenn mit einmal Schlaudraff zaubert), kann das in dieser Saison jedoch nicht abrufen. Defensiv steht Köln sicher, während 96 richtig Probleme hat. Das dürfte den Unterschied abgeben. Wenn Novakovic und Podolski nicht gegen die Niedersachsen treffen, wann denn dann (entschuldigt die Überheblichkeit lieber Hannoveraner)?! Viel wird nicht herausspringen, aber immerhin ein 1:0 für Köln!

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