Peter, der Große hat einmal mehr ausgedient. Die Zebras wollten ihn nicht mehr haben. Mission Aufstieg schien in Gefahr. Eine weitere Station auf der Neururer-Landkarte bleibt somit in seinem Rücken. Es hätte mein Schicksal sein können.
Nein, ich war noch nie Trainer. Nicht in der Bundesliga. Nicht mal irgendwo auf dem Dorf. Auch Kinder habe ich nie vom Spielfeldrand aus geführt. Ohnehin habe ich selbst nur als Kind gespielt und mit fortschreitendem Alter dem Fußball eher passiv gefröhnt. Sei es am Fernsehen, vor dem Radio oder eben am Bildschirm. Per Ticker, Blog oder als Möchtegern-Manager bei einem Onlinespiel.
Ich verbringe immer weniger Zeit damit mein Pseudowissen mit einer Online-Fußball-Gemeinde zu teilen. Und doch hinterlasse ich hier und hier eine kleine Spur und brüte vor jeder Saison vor der optimalen Aufstellung meines Kaders. Dabei gebe ich immer wieder Spielern eine Chance, die mit Vorschusslorbeeren in die Bundesliga geschwemmt werden, sich dort nie richtig durchsetzen, aber doch irgendwie im Kopf hängen bleiben. Schließlich könnte der Knoten doch noch platzen und dann hätte ich das Schnäppchen schlechthin gemacht. Meistens fall ich damit auf die Schnauze, da es schon einen Grund gibt, warum die Spieler nicht mehr bei einem großen Bundesligaklub spielen, sondern in einem Kleinen… oder eben zweitklassig.
In Duisburg zum Beispiel. Unter Peter Neururer.
Der Schnauzer der Liga tickt anscheinend ähnlich wie ich.
Larsen, Caiuby, Ben-Hatira, Yankov, Tiffert, Fahrenhorst, Schlicke, Korzynietz
Spieler, die schon Bundesliga gespielt haben. Die aber nie einen Starstatus erreicht haben, aber immerhin von Neururer aufgefangen wurden. Und von mir wohl auch diese Wertschätzung erhalten hätten.
Zum Glück bin ich nie Trainer geworden.
So bleibt mir das bittere Schauspiel einer Entlassung erspart.
Ich versage lieber weiter online. Da werde ich wenigstens nie vor die Tür gesetzt.