Da hat jemand aber kräftig Eigenwerbung für sich betrieben in den letzten Wochen. Neben Chihi war Derek Boateng einer der Gewinner der Vorbereitung beim 1. FC Köln. Das scheint sich auszuzahlen. Allerdings nicht mehr am Geißbockheim.
So wie es aussieht, wird der Sechser beim FC Getafe anheuern.
Dort könnte er die Nachfolge von Eugen Polanski antreten, der im Sommer nach Deutschland zurück gekehrt war.
Was anmutet wie eine Flucht, ist dabei die große Chance für Boateng.
Auch wenn Maniche noch weit von seiner Topform entfernt scheint, auf lange Sicht wird Soldo auf den Portugiesen bauen. Dann bleibt kein Platz mehr für Boateng. Trotz starker Vorbereitung und allen Anlagen, die sich Soldo von einem Sechser wünscht: Allen voran seine technischen Fähigkeiten. Die nützen ihm aber nichts, wenn ein international angesehener Nationalspieler die Position für sich beansprucht.
Schwer vorzustellen daher, dass der Ghanaer (viel) mehr als die zehn Spiele der Vorsaison bestreiten würde.
Als Nationalspieler, der zwei Jahre nicht mehr für sein Land auflaufen durfte, sind regelmäßige Einsätze aber unerlässlich. Will er sich den Traum von der WM auf seinem Kontinent erfüllen.
In Spanien passt er zudem mit seiner Spielweise wohl besser hin, als allgemein betrachtet nach Deutschland.
Soldo möchte ohnehin noch jemanden für das zentrale Mittelfeld haben und weiß mit Pezzoni und Yalcin zudem zwei weitere Spieler in der Hinterhand, die die Position ausfüllen können und eine Grundqualität mitbringen.
transfermarkt.de beziffert Boatengs Marktwert auf zwei Millionen Euro. Soviel wird der FC sicherlich nicht einnehmen. Aber mehr als die 400.000 Euro, die Mainz für Polanski hinblätterte sollten schon drin sein. Über 11 Millionen Euro an Ablöse hat Getafe in diesem Sommer eingenommen. Bisher wurden geschätzte 5,5 Millionen Euro wieder ausgegeben. Ein kleiner siebenstelliger Betrag wird dann wohl drin sein.
Gut für Köln, die dann nochmal unbekümmerter nachlegen könnten.
Ob nun Tanase der Neue ist oder wieder ein Mister X ist dabei unerherblich. Für alle Seiten scheint dieser Transfer jedoch sinnvoll.