Lieber EffZeh,
ich glaube, es gibt hier ein riesengroßes Missverständnis. Wie in jeder Beziehung gibt es Probleme mit der Kommunikation. Da sagt der eine etwas und der andere versteht es komplett verschieden. Ich befürchte, dass wir gerade an so einem Punkt angekommen sind. Gar nicht böswillig. Es hat sich halt so eingeschlichen, da alle davon ausgegangen sind, dass man auf der selben Wellenlänge funkt. Selbst mir ist das erst jetzt bewusst geworden und dachte, wir sollten darüber reden.
In den letzten ein oder zwei Jahren hat sich die Kommunikation von uns Fans zu dir verändert. Das hast du bemerkt und wie es sich für einen vorbildlichen Verein gehört, hast du zugehört. Du hast es nicht nur wahr genommen, sondern es analysiert. Die hast die zunehmende Meinung aufgenommen und ohne Panik überlegt, wie du darauf reagieren kannst. Wie du wieder zu uns zurück kommst und wir glücklich sind.
Laut und deutlich hast du vernommen, wie wir – speziell in den sozialen Netzen – davon berichtet haben, dass du nicht mehr „unser EffZeh“ bist. Dass du dich verändert hast. Veränderung ist gut. Und wichtig. Wenn sie in die richtige Richtung geht. Doch es geht auch anders. Schnell wandeln sich Einstellungen und man driftet ab.
Das hast du wohl vermutet, als wir immer wieder twitterten, schrieben und sagten „Das ist nicht mehr mein EffZeh“.
Aber dazu muss ich wohl etwas erklären. Viele von uns kennen und lieben dich erst seit vielleicht maximal zwanzig Jahren. Sie kennen keine erfolgreichen Zeiten, in denen du begeisternd aufspieltest und gar Titel holtest. Das ist einem Teil der Fanschaft fremd. Wir haben uns trotzdem auf dich eingelassen. Weil du einfach glorreich bist.
Jetzt bist du anders. Aber nicht im negativen Sinn. Du bist so, wie wir uns das alle erträumen. Du spielst guten Fussball, die Mannschaft entwickelt sich weiter, finanziell geht es in die richtige Richtung und dabei wird sachlich agiert. Das ist befremdlich, weil man es nie kannte. Aber umso erstrebenswerter.
Die Ironie in unserer Stimme war nicht deutlich genug. Wie sonst hättest du dich zur letzten besinnlichen Weihnachtszeit zusammen setzen müssen, um eine neue Richtung einzuschlagen. Eine neue alte. Die, wie wir „unseren“ EffZeh kannten.
2017 läuft sicher nicht alles schlecht. Aber einiges läuft in die falsche Richtung. Es ist dir hoch anzurechnen, dass du auf die Stimme deiner Fans hörst und wieder zu „unserem EffZeh“ werden willst.
Aber hey, wir lieben diesen EffZeh, der sich in den letzten drei Jahren in die richtige Richtung bewegt. Wir wollen, dass genau dieser Verein „mein EffZeh“ ist.
Sorry, wenn wir uns da missverstanden haben. Aber genau das machen gute Beziehungen aus. Man verändert sich und spricht darüber. Du darfst also wieder der EffZeh von 2016 sein. Den mögen wir, den lieben wir sogar mehr als den alten.
Da das jetzt geklärt ist: Come on FC!
Andre
P.S.: Da du dich ja nach Veränderung sehnst, eine Idee hätte ich da. Bei Defensivstandards bitte konsequenter klären und mit klarer Zuordnung die null halten. Das hätte was.