Man sollte wahrlich davon absehen einen jungen Spieler zu früh hochzujazzen und zu viel von ihm erwarten. Erst recht, wenn er bisher nur eine gute Vorbereitung und ein Profispiel in der Startelf hinter sich hat. Aber man könnte trotzdem gut daran tun, ihn auf einer Welle reiten zu lassen. Intern ohne viel Druck, damit er seine Unbekümmertheit bewahrt.
Erst recht, wenn er optimal ins gespielte System passt.
Auch dann, wenn er einen gestandenen Nationalspieler vor sich hat.
Einen wohlgemerkt, der zuletzt nicht seine Topform abgerufen hatte und zudem auf seiner Stammpositionen nicht zwingend die Qualitäten mitbringt, die der Trainer erwartet.
Beierlorzer mag schnelle Spieler auf der defensiven Außenbahn, die Druck nach vorne machen und mit Schnelligkeit Gefahrensituationen einleiten. Easy ist da das Paradebeispiel. Katterbach bringt ähnliche Anlagen mit. Hector eher nicht.
Und so wichtig Hector in der Vergangenheit war und es als Kapitän intern vielleicht immer noch ist, so muss man zumindest darüber nachdenken, ob Katterbach (aktuell) nicht der bessere Linksverteidiger ist.
Wohin dann nur mit Hector?
Wirklich auf die Bank?
Oder dauerhafter in die Mittelfeldzentrale, wo Shkiri und Verstraete bisher sauber agiert haben. Eventuell könnte man Skhiri weiter nach vorne ziehen, wo er seine Technik noch offensivbringender einbringen kann und durch seine Laufstärke jemand wäre, der das gegnerische Aufbauspiel früh erschwert.
Das hätte im Gegenzug natürlich zur Folge, dass man weiterhin mit einem Stoßstürmer auflaufen würde, der über die Flügel unterstützt wird. Das Hauen & Stecher wäre dadurch noch heftiger. Ein Schaub hätte es trotz seiner Anlagen noch schwieriger auf Spielzeit zu kommen.
Aber wenn es hilft defensiv stabil zu stehen und offensiv (über die Außen) gleichverteilt Druck aufzubauen, wäre es zumindest eine Überlegung wert.