Die Digitalisierung im Lokalen – Ein Aufschrei
Kennt ihr die Müll-Fibel (noch)?
Das ist ein kleines Heftchen, was rund um den Jahreswechsel an die Haushalte verteilt wird. Darin findet der geneigte Leser alle Informationen rund um seinen Müll. Was darf er wie entsorgen und wann.
Bei uns landete das direkt aus dem Briefkasten direkt in die Papiertonne.
Mit Ausnahme meiner Oma dürfte es bei allen anderen Haushalten genauso passieren. Dachte ich.
Deshalb war die Nachricht, dass die gedruckte Müll-Fibel durch ein digitales Angebot ersetzt wird zwangsläufig und nachvollziehbar.
Doch dann entbrannten heiße Diskussionen. Wie könne man nur dieses Relikt der sauberen Müllentsorgung einfach so einstellen? Wie sollte man in Zukunft wissen, wann die Müllabfuhr kommt? Was können wir denn dann in unsere Papiertonne werfen?
Ehrlich?
2018?
In einer Zeit, in der meine Schwiegeroma ihr Smartphone bedient und meine Oma immerhin Familienfotos auf einem Tablet anschauen kann.
In einer Zeit, in der wir verstärkt auf unsere Umwelt schauen und die Verringerung von (auch Papier) Müll anstreben.
In einer Zeit, in der überall die Digitalisierung einzieht.
Und dann das.
Die Müll-Fibel erhält eine weitere Gnadenfrist. Ein weiteres Mal wird es in zwölf Monaten gedruckt werden.
Ich befürchte, dass dann neue Diskussionen aufkommen.