Noch in der letzten Saison war Yuya Osako der meistkritisierteste Spieler im Kader. In dieser Saison dreht er auf. Anstatt Bälle zu verstolpern und das Spiel eher zu verhindern, ist er einer der Zielspieler und vielleicht sogar das wichtigste Puzzleteil in unserem Offensivspiel (trotz Modeste). Die Gründe sind vielfältig. Sie lassen sich in meinen Augen aber auch schnell auf einen Nenner bringen: Die Position.
Schmadtke und Stöger haben das vor einigen Woche schon mal bestätigt. Sie wussten, wie eigentlich jeder, wo die Stärke von Osako liegen. Vorne drinnen. In der Sturmspitze. Idealerweise neben einem zweiten Stoßstürmer. Und nicht irgendwo auf dem Flügel. Warum man so lange gewartet hat ihn ideal einzusetzen, mag zu erklären sein. Zu verstehen, aber nicht zwingend.
Bei Milos Jojic schwindet die Hoffnung auf seinen Durchbruch langsam. Aber sie ist noch da. Und sie lebt gerade etwas auf. Denn eventuell sehen wir ihn in der Rückserie doch nochmal aufblühen. Wenn er nicht den selben Weg bestreitet, wie Mladenovic. Im Interview mit GEISSBLOG.KÖLN hat Schmadtke einmal mehr unterstrichen, dass Jojic immerhin im Training Leistung abliefert. Allein sein Problem ist das Spiel selbst. Was allerdings vor allem an der Position liegt.Jojic kann seine Stärken am besten ausspielen, wenn er als kreative Zehn in der Zentrale alle Freiheiten hat, um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Ehrlicherweise gab es diese Position beim EffZeh seit seiner Verpflichtung nie. Oder nie dauerhaft. Das ist leider auch der aktuelle Status Quo.
Aber in den letzten Spielen sah es – sicherlich verletzungsbedingt – anders aus. Stöger musste ordentlich umstellen und war gezwungen seine schon im Sommer angestrebte Dreierkette einzuführen. Zusammen mit außen, diie offensiv denken und defensiv arbeiten, ergibt sich ein flexibles Konstrukt. Um die Offensive nicht vollkommen zu vernachlässigen, hat Stöger in dieser Formation drei Spitzen aufgestellt. Mit Osako auf der zehn. In der Zentrale also.
Warum sollte dort demnächst nicht Jojic auflaufen? Allein, um ihm die Möglichkeit zu geben, sich zu beweisen. Und im Osako wieder weiter nach vorne zu ziehen. Könnte klappen. Wenn Stöger auf die selbe Formation setzt. Was aber ehrlichweise eher unrealistisch ist. Nach der Rückkehr von Bittencourt und dem Transfer von Clemens dürften die Außen wieder deutlich nach vorne gerichtet sein. Und in der Regel eine defensive Absicherung benötigen. In Form von klassischen Außenverteidigern einer Viererkette.
Deshalb frage ich mich, warum Jojic selbst in seinem bevorzugten System nach anscheinend guten Trainingsleistungen im Jahresendspurt keine Chance erhalten hatte. Fühlt sich dann doch wie der baldige Abschied an…
Come on FC!