Ruhe mit dem Kind als Luxus

Wie jeden Morgen seit Wochen schiebe ich den Kinderwagen raus und schließe hinter mir ab. Er lächelt mich und lässt sich zurück in den Wagen fallen. Das Lachen wird breiter als wir über die Straße holpern. Er mag es, wenn der Wagen schaukelt. Papa dazu Motorengeräusche macht.

Wir fahren zusammen die Straße entlang. Immer der Sonne entgegen. Das ist unsere wenige Zeit, die wir innerhalb der Woche haben. Doch wir albern nicht rum. Ich erkläre ihn nur hin und wieder, was wir sehen. Besonders, wenn er sich nach vorne beugt und auf ein Auto zeigt.

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Doch ansonsten ist es ruhig. Zwischen uns, als würden wir die Entspannung gerade genießen. Als auch um uns herum. Nur selten holpert ein Auto an uns vorbei. Hin und wieder sehen wir ältere Herrschaften, die die Morgenluft genießen.

Es ist einfach friedlich. Die Luft klar. Und gleichzeitig angenehm warm. Immer wieder schauen wir uns glücklich an.

Ich genieße die Ruhe, wenn wir die Schule passieren. Es sind Ferien gerade. Kein Kind ist hier. Kein Trouble. Mit Wehmut blicke ich wenige Wochen voraus, wenn hier wieder Schulkinder unsere Zeit stören.

Ein kleiner Stich, wenn ich daran denke, dass wir diese gemeinsame entspannte Zeit in ein paar Jahren nicht mehr haben, wenn er einer der wuseligen Kinder ist.
Vielleicht bekomme ich ihn dann ja dazu bewegt mal in seinen Ferien noch einmal diese ruhigen Minuten in unserer Straße zu genießen.