Wir modernen Väter sind einfach Superhelden. Wir wechseln Windeln, füttern unser Kind, schieben den Kinderwagen bei strömendem Regen durch die Gegend und toben ständig mit unserem Nachwuchs.
Aber wenn wir ehrlich sind, sieht die Realität etwas anders aus.
Klar wechseln wir die Windeln, aber nur so lange, bis sie richtig mies stinken und wir der Frau von Kotzkrämpfen erzählen.
Wir lieben es unser Kind zu ernähren und verlieren die Geduld, wenn das Essen durch die Gegend fliegt und übergeben dann entnervt der Frau.
Wir schieben und schieben, gehen aber irgendwann dazu über, dass das Kind jetzt aber mal im Bett schlafen muss.
Wir sind furchtbar gern der Quatschmachee, werfen uns nach einer halben oder ganzen Stunde geschafft auf’s Sofa.
Und selbst, wenn du alle Kriterien des Superpapas zu 75, 80 oder gar annähernd 100 Prozent erfüllst (tust du das wirklich? Immer?), sollten wir unser Superheldkostüm in den Schrank hängen.
Denn sicherlich ist die Entwicklung der Väter grandios, erst recht, wenn sie Elternzeit nehmen und das sogar gern. Es ist großartig zu sehen, wie Väter echte Verantwortunf übernehmen, dazu stehen und es in der Öffentlichkeit zeigen.
Doch die größte Anerkennung gebührt auch weiterhin der Frau. Denn sie erledigt all das, wofür wir uns feiern lassen, jeden Tag. Und zwar ohne Pause, weil es komisch riecht, regnet oder sie geschafft – gar angeschlagen – ist. Sie übernimmt, wenn es die Überväter nicht wuppen können oder wollen.
Natürlich können wir Papas gar nicht all das in der Fülle leisten. Aber genau darum sollten wir uns nicht so hochleben, sondern einfach weiter das machen, was uns Freude bereitet und weswegen wie Nachwuchs haben wollten. Lasst uns einfach nur Papa sein, so wie eure Frau/Freundin „nur“ die Mutter ist.