Nochmal offensiv zugelangt

Da scrollt man mal fix durch die OneFootball-App, um die letzten Transfers im Blick zu haben und um auf eventuelle Wechsel seiner Comunio-Spieler (bei mir aktuell Baba) vorbereitet zu sein, da taucht mit einmal die Schlagzeile „Bittencourt wechselt zum 1. FC Köln“ auf.

Huch. Ich stocke. Zweifle. Lese nochmal. Klingt alles fix. Klicke auf den Artikel. Lese. Und verstehe es im ersten Moment gar nicht. Verstehen schon. Realisieren nein. Damit hätte ich gar nicht gerechnet. Und damit war ich sicher nicht allein.

Der Name Leonardo Bittencourt geisterte die letzten Tage nicht ein mal durch mein Blickfeld. Das hätte ich sicher mitbekommen. Der Express greift solche Themen ja zielsicher auf und hatte bei den letzten Transfers eine gute Trefferquote. Aber nichts. Kein Gerücht. Kein Foto vom Medizincheck (oder wahlweise Foto eines Fans mit dem Neuen am Bahnhof). Nichts!

Das spricht für die Arbeit, die im Verein aktuell geleistet wird und unterstreicht die neue Seriösität. Da muss ich aber auch mal meinen Hut vor der Presse ziehen, die aktuell nicht jede Sau durch’s Dorf treibt. Das Zusammenspiel von Verein, Fans und Medien ist aktuell ziemlich vorbildlich.

Bittencourt also. Im ersten Affekt hatte ich am ehesten mit einer Defensivverpflichtung gerechnet. Aber wie Max neulich kommentiert hat:

defensiv wird Stöger die notwendigen Routinen für die benötigte Stabilität schon einstudiert bekommen. Ist ja noch lange bis Saisonbeginn.

Recht hat er. Und mit Maroh, Mavraj, Sörensen, Heintz und Klünter schicken wir fünf IVs ins Rennen. Auch angesichts des aktuellen Engpasses ausreichend. Da muss man keine Baustelle aufmachen. Und beispielsweisen den jungen Spielern unnötig (Personal)Steine in den Weg legen.

Offensiv. Puh. Sind wir ja auch eigentlich gut aufgestellt. Mit in diesem Sommer schon drei Top-Verstärkugen mit Stammplatz-Ambitionen bei nur einem vergleichbaren Abgang. Beim zweiten Blick macht der Transfer trotzdem Sinn.

Abgesehen von den typischem Rahmenbedingungen: Junger Spieler mit Potenzial und Perspektive. Deutscher Junioren-Nationalspieler. Bereits Bundesligaerfahren. Finanzierbar. Und aktuell zu haben.

Bittencourt kann in der offensiven Dreierreihe jede Position bekleiden. Langfristig sehe ich ihn im Zentrum. Aktuell ist er vorrangig für den rechten Flügel vorgesehen. Und da tut Konkurrenz gut. Risse könnte da auch spielen, ist aber für links vorgesehen. Jojic kann das auch, soll aber den zentrale Mann im Mittelfeld sein. Rechts war deshalb Nagasawa vorbehalten. Mit den besagten Alternativen und für die anderen Positionen noch Osako, Peszko und Gerhardt in der Hinterhand, wäre dss auch machbar.

Bittencourt war aber scheinbar gerade zu haben und die Chance hat man sich nicht entgehen lassen. So sehe sich wohl die meisten Fans den Durchbruch von Nagasawa wünschen und er im Saisonfinale angedeutet hat, dass er den nächsten Schritt gehen kann, so realistisch muss man bleiben. Niemand weiß, ob er das Niveau über 34 Spiele abrufen und sich dabei weiterentwickeln kann. Mit Bittencourt bekommt man einen Spieler, der den Konkurrenzkampf anheizt und zudem problemlos auf Bundesliganiveau spielen kann.

Qualitativ macht der Transfer deshalb Sinn. Quantitativ – auch um vor Leistungstiefs und Verletzungen vorbereitet zu sein – ebenso.

Einige Härtefälle wird Stöger im Saisonverlauf lösen müssen. Doch dazu demnächst mehr.

Bis dahin ein schönes Wochenende und ein sonniges Come on FC!

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