Tschö Kevin

Die folgenden Zeilen schrieb ich am 20. März 2015 nachts auf dem Smartphone. Die ursprüngliche Überschrift lautete „Was zu erwarten war“. In diesen Tagen des März wurde der Abgang von Kevin Wimmer zu Tottenham Hotspur in den Medien als perfekt verkündet. Ich erwartete eine recht schnelle Bestätigung des Transfer.

Doch Anstand, Ethik und Verantwortung aller Seiten hat dazu geführt, dass der Wechsel erst vor wenigen Tagen – also nach der Saison bestätigt wurde. Stark!

Danke Kevin Wimmer! Das war eine enorm starke Entwicklung und du bist maßgeblich an den Erfolgen der jüngsten Vergangenheit beteiligt. Die Premier League sollte dir liegen. Viel Erfolg auf der Insel!

So, das war die Vorberichterstattung. Ab in den Text, den ich jetzt mal nicht noch Korrektur lese. 

Viel Spaß und Come on FC!

 

Wisst ihr noch. Damals. Als wir uns mal ein paar Spiele für Kevin Wimmer gewünscht haben. Der junge Mann war sowas wie die Nummer fünf in der Viererkette. Er durfte immer mal ran, wenn jemand aussetzen musste. Der Österreicher zeigte gute Ansätze. Nur dauerhaft ran durfte er nicht. Und so sah es zwischenzeitlich fast so aus, als würde er weiterziehen, um woanders seine Chance zu suchen.
Nun ist es soweit. Wimmer kehrt dem 1. FC Köln den Rücken. Aber nicht, um endlich dauerhaft spielen zu können. Sondern um den nächsten Schritt in der Karriereleiter empor zu steigen. Die Premier League ruft. Mit Tottenham Hotspurs hat er einen Verein gefunden, der durchaus oben mitmischen kann.
Innerhalb der letzten beiden Jahre hat Wimmer eine extreme Entwicklung genommen. Von der Nummer fünf zur Stammkraft und der Stütze vor Timo Horn. Der Abwehrspieler Nummer eins. Sportlich und menschlich ist sein Abgang ein herber Verlust. Ich mag den Jungen einfach und freue mich für ihn, dass er diese Herausforderung bekommt. Körperlich enorm robust, im Kopfballspiel stark, clever und konsequent im Zweikampf. Dazu sowas von entspannt und geerdet. Trotz des jetzigen Wechsels hat man nicht den Eindruck, dass er zum Höhenflug ansetzt. Wimmer wirkt sehr reflektiert. Damit könnte ihm der Durchbruch in England genießen. Von seiner Art Fußball zu spielen passt er ohnehin auf die Insel.
So schade ich den Abgang finde, so sehr freue ich mich für ihn und wünsche ihm alles Gute für den weiteren Weg. Er hat sich bisher vorbildlich verhalten – auch und speziell als er noch nicht Stammspieler beim EffZeh war. Ich bin überzeugt, dass er bis zum Saisonende genauso weitermachen wird. Und weiterhin maßgeblich dazu beiträgt, dass wir den Klassenerhalt schaffen.
Danach wird Schmadtke mit dem gesamten Führungsstab gefordert sein, um die acht Millionen Euro sinnvoll zu investieren. Diese für Kölner Verhältnisse große Summe ist eine Chance. Neben einem Innenverteidigerersatz für Wimmer dürfte auch Geld für die noch dringend benötigte kreative Offensivkraft übrig bleiben. Gleichzeitig muss alles daran gesetzt werden, dass Wimmer der letzte größere Abgang des Sommers wird. Da müssten schon unmoralische Angebote für Horn und Hector eintrudeln (wobei die beiden zu Köln noch mal eine andere innigere Beziehung haben).
Wichtig sind jetzt aber erstmal weiterhin die nächstsen Spiele und benötigten Punkte. Come on FC!

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