Zusammenwachsen

Es war Dienstag, ich fand eine Hamburger Kneipe, die Kölsch ausschenkte und auf Großbildleinwand das Köln-Spiel zeigte. Ein perfekter Abend. Dachte ich. Dass mich keine Gala, wie am Wochenende erwarten würde, war mir bewusst. Aber dass es doch nicht zum Dreier (der siebente Platz war mir ziemlich egal, die Punkte waren wichtig) reichte, war doch enttäuschend.

Und am Ende doch zufriedenstellend, wenn man die zweite Hälfte anschaute.

Abschnitt eins war von vielen Nickeligkeiten geprägt, aber mit Vorteilen für Köln, auch wenn nichts Zählbares dabei herauskam. Lanig schien (endlich) auf einem richtigen Weg zu sein, Peszko war engagiert, die Jungs haben gut kombiniert und defensiv wurde wenig zugelassen. Vorne sprang aber auch nichts bei rum.

In Hälfte zwei traute sich Mainz mehr zu, ging auf den Gegner und wir waren komplett von der Rolle. Der Rückstand zwangsläufig und für mich war das Ding gegessen. Dass gerade Poldi doch noch den Ausgleich erzielte kam für mich komplett überraschend. Gerade Poldi, der seinen Frust über die Vorstellung (mal wieder) deutlich zeigte vor dem 1:1. Dem Jungen sieht man einfach an, wenn er scheiße drauf ist. Irgendwie sympathisch, wenn auch nicht (oder nur selten) gewinnbringend für den Klub.

Und sonst so?
Jajalo gehört einfach nicht auf die Zehn, sondern auf die Sechs. Er braucht mehr Spiel vor sich. Für mich der Verlierer der letzten Wochen. Leider, weil er im defensiven Mittelfeld so wertvoll ist. Wenn Nova wieder mitmischen darf, darf er wieder zurückgezogener agieren.

Peszko dreht immer mehr auf. Poldi hat seine Freude an den Kombinationen mit dem Polen. Ich glaube, hier sieht Lukas, welche Qualität im Kader steckt.

Köln befindet sich weiter auf einem guten Weg. Nach einer abermals turbulenten Hinrunde mit einem neuen Konzept so gut dazustehen, ist beachtlich. Gerade in Köln. Hier wächst was zusammen. Hoffentlich finden wir noch ein paar Taler, um den Kader zusammen zu halten und noch an ein zwei Positionen aufzurüsten.

Zitat des Abends vom Nachbartisch: “Brecko ist richtig gut. Er ist nur mittelmäßig. Aber er weiß das. Und deshalb macht er nur Dinge, die er kann. Dadurch ist er solide.” Er versucht halt keine wilden Sachen. Manchmal ist es gut, seine Schwächen zu kennen.

In München haben wir nichts zu verlieren.
Bayern wird wohl in heimischer Allianz-Arena nach vier Jahren auch den EffZeh mal wieder besiegen. Aber traurig dürfte bei uns keiner sein.

So eine ruhige Winterpause, die uns bevorsteht, hatte ich schon lange nicht mehr.
Wenn, ja wenn Gladbach nicht so dermaßen aufgetrumpft hätte. Das wurmt ein wenig und da werde ich mir noch etwas anhören dürfen an den Festtagen.

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