Vor einer Woche ist PersonalNews gestartet. Ein neuer Versuch eine individuelle Zeitung auf dem Markt zu positionieren. Alles nichts Neues. Newsmax hat vor Jahren mal einen Vorläufer positioniert. Niiu hat es versucht. Einige andere kleine Versuche wurden gestartet. Richtig durch die Decke gegangen ist bisher niemand.
PersonalNews wollte es besser machen, fand erste Verlage und beschränkt sich auf den E-Mail-Versand. Clever, denn damit entfällt der Druck undVertrieb sowie die sämtlichen damit verbundenen Kosten.
Dafür muss das Produkt dann aber doppelt so gut sein. Denn Nachrichten kann man sich heutzutage leicht und noch schneller zum Beispiel per RSS-Feed sichern.
Genau das ist dann auch das Problem. PersonalNews möchte wie eine normale Tageszeitung daher kommen, ist es aber nicht. Stattdessen werden die einzelnen Seiten einfach 1:1 in die pdf kopiert. Mit hässlichem breiten Rahmen und fertig.
Ich konnte fünf Ausgaben kostenlos testen, habe aber nach Durchblättern der ersten zugestellten PersonalNews keine weitere geöffnet.
Warum?
Weil diese individuelle Zeitung einfach leserunfreundlich ist. Es wirkt eher so, als wenn sich weltweite Freunde ihre Tageszeitungen einscannen und gegenseitig zuschicken. Da ist keine klare Linie erkennbar. Alles wirkt zusammen gestückelt.
Dabei ist die Idee, auch internationale Zeitungen ins Boot zu holen (Washington Post, San Jose Mercury, Denver Post) durchaus geschickt und ein Schritt in die richtige Richtung. Aber am Layout muss dringend gefeilt werden. Für dieses zusammengestückelte Format würde ich sicherlich nicht zahlen. Die Lesequalität lässt sehr zu wünschen übrig. Dann gehe ich lieber direkt auf die entsprechenden Seiten.
Schade eigentlich.
Ich finde die Idee einer personalisierten Zeitung durchaus interessant. Dann aber als echtes und gut gelayoutetes Print-Produkt. niiu scheint in diese Richtung zu gehen, kann ich in Hamburg aktuell aber leider noch nicht testen.