Köln 3 | Geromel 37 Novakovic 70, 77 |
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Nürnberg 0 | Fehlanzeige |
Kann mich mal jemand kneifen, bitte.
3:0 gegen den 1. FC Nürnberg.
3:0.
In Worten: drei zu null.
Kurz musste ich ja überlegen, was ich auf meinem heimischen Sofa machen muss, als mir der Kicker das erste Tor verkündete. Später noch ein Zweites und ein Drittes. Was war da denn los?
Köln bestimmte die Partie und fuhr diesen verdienten Sieg ein. Er hätte sogar höher ausfallen können. Sieben zu null. Wäre lustig gewesen. Dann hätten wir mal glatt unsere bisherige Torausbeute innerhalb von neunzig Minuten verdoppelt. Aber sei’s drum. 3:0 ist viel mehr als ich erwarten konnte. Als ich erhofft hatte. Ein 1:0 wäre schon ein Traum.
Aber so wird es zusammen mit dem Schnee vor der Tür ein prachtvolles Weihnachten.
Ein versöhnlicher Abschluss der Saison, der Mut für die Rückrunde macht.
Mit einem einzigen Sieg sieht viel wieder nach Eitel Sonnenschein aus. Friede, Freude, Eierkuchen.
Ist es natürlich nicht, aber es fühlt sich doch verdammt gut aus.
Zehn Tore nach siebzehn Spielen sind natürlich weiterhin viel zu wenig. Achtzehn Punkte sind mindestens zwei zu wenig. Dafür sind fünfzehn Gegentore grandios. Platz zwölf ist nach dieser Hinrunde absolut optimal. Am Ende zwei Plätze weiter oben und dann passt das.
Dabei müssen wir natürlich weiter beachten (und uns fürchten), dass es nur zwei Punkte Vorsprung aus die Relegationsplätze sind. Und ja, auch zur Rückrunde wartet erstmal ein Hammerprogramm.
Wir werden uns erneut freischwimmen müssen, doch die letzten Spiele machen Mut, dass das gelingen könnte.
In den letzten vier Spielen haben wir keinen einzigen Gegentreffer gefangen. Es gab immerhin sechs Punkte. Drei weniger, als erhofft, aber doch befriedigend. Weil zum einen das 0:0 gegen Bremen dazwischen war und vor allem, weil sich unsere Mannschaft endlich gefunden hat.
Das haben sie gegen Nürnberg bewiesen.
Soldo hatte wie erwartet Yalcin für den gesperrten Maniche gebracht.
Was allerdings überraschte, war die Pause für Schorch. Für ihn bekam Brecko mal wieder eine Chance. Er soll sensationell trainiert haben. Sein Auftritt war wie immer solide.
Vorne machte Podolski wieder gut Alarm. Auch Chihi hat richtig Druck gemacht und einige Chancen eingeleitet. Wie beim 1:0 als sein Eckball direkt auf den Kopf von Geromel segelte und sich danach im Nürnberger Tor gemütlich machte.
In Hälfte zwei ging es munter weiter. Immer nach vorne. Und irgendwann auch wieder rein. Erneut war es Chihi, der die Gelegenheit einleitete. Er erkämpfte sich das Leder, trug den Ball nach vorne und spielte dann raus auf Poldi. Der passte mustergültig in die Mitte, wo Novakovic vollenden konnte. Poldi und Nova. Es kann also doch klappen. So kann es klappen. Dann kann man auch verkraften, dass Poldi seit mehr als tausend Minuten ohne eigenen Treffer geblieben ist.
Sieben Minuten später entschied erneut Nova die Partie endgültig.
Diesmal war es Petit, der die Ecke zum Angreifer zirkelte, der das 3:0 erzielte.
Hiermit begann die drei ihr magisches Werk zu beginnen.
Nicht nur, dass Chihi-Poldi-Nova schon vorher die Nürnberger Abwehr durcheinander gewirbelt hatte.
Novakovic erzielte den dritten Treffer des Tages.
Drei Tore hatte der FC zuvor in acht Heimspielen erzielt.
Drei Tore, die drei Punkte bescherte.
Zum Ende gab es die viel wichtigere Drei. Vielleicht ein Zeichen auf die Personalplanung im Winter (die eigentlich nicht stattfinden soll)
In Minute 90 wechselt Soldo zum ersten Mal in diesem Spiel. Ein deutliches Zeichen, wie er seiner Elf vertraut. Eine Weiterentwicklung. Interessant aber, wer da kam. Nicht etwa ein Schoch oder ein weiterer Youngster (Brosinski), der mal Bundesligaluft schnuppern darf. Stattdessen kamen Ishiaku, Womé und Mc Kenna. Drei Spieler, die keine Zukunft mehr in Köln haben. Drei Spieler, die man sicherlich im Winter ziehen lassen würde. Vielleicht war es sowas, wie ihr (kurzes) Abschiedsspiel. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die drei wirklich etwas Magisches hatte, an diesem Abend.
Einziger Wehrmutstropfen: Novakovic blieb in der Schlussphase der dritte Treffer in diesem Spiel versagt.
Man kann nicht alles haben. Aber dafür ist dann schließlich auch die Rückrunde da.
Stimmen
Die Soldo-Elf war über die gesamte Strecke das aktivere Team und den offensiv nicht stattfindenden und in der Abwehr anfälligen Gästen in allen Belangen überlegen.
Der FC feierte am Sonntagabend den höchsten Sieg seit dem Wiederaufstieg
Gemessen an den Leistungen der vergangenen Wochen lieferten die Kölner zu Beginn ein wahres Feuerwerk.
Wer das Spiel über 90 Minuten verfolgte sah eine Nürnberger Mannschaft, der man nicht einmal den Willen absprechen konnte … es fehlte an jeder Art von Idee und den individuellen wie mannschaftlich taktischen Möglichkeiten den Kölnern, die nun wahrlich auch kein Feuerwerk abgebrannt haben, eine Antwort geben zu können.
Für die Kölner war durch die Saisontore 8 bis 10 der Minusrekord von Pleiten-Klub Tasmania Berlin, der 1965/66 in der Hinserie nur 8 Treffer geschossen hatte, kein Thema mehr.
Zahlen und Daten
Platz: 12
Punkte: 18
Tore: 10
Gegentore: 15
Nächster Gegner: Borussia Dortmund