Manche lernen’s nie

Auch wenn es für mich abstrus klingt und einfach unvolrstellbar, aber so kann ich doch nachvollziehen, wenn sich viele Internetuser nicht wirklich mit den Geschehnissen im web – besonders in der Blogosphäre – auskennen. Keiner muss mitmachen, niemand wir gezwungen mitzulesen und sich zu informieren. Deshalb ist es keine Schande, wenn sich selbst im Freundeskreis viele finden, die nicht wissen, was aktuell im web2.0 geschieht. Ich vermute, dass eine Vielzahl den Mann mit dem roten Iro im Vodafone-Spot nicht als einen der bekanntesten Blogger erkennen.

Egal, sei’s drum.
Muss ja auch nicht.
Ist ja nicht ihr Job!

Aber wenn selbst PR-Leute von großen Unternehmen noch immer nicht mitbekommen haben, dass sich im Internet eine durchaus stimmgewaltige Masse gebildet hat, die auch Druck ausüben kann, dann bleibt mir nur noch Kopfschütteln.

Spätestens nach den Vorfällen um JAKO hatte ich gedacht, dass sich große Unternehmen schwer tun werden, wenn es darum geht Blogger oder andere Internetuser abzumahnen.

Doch weit gefehlt. Jack Wolfskin ist mal wieder in die Internetfalle getappt. User von DaWanda wurden kurzerhand abgemahnt, da sie eine Tatze in ihren selbstgebastelten Produkten aufnahmen und zum Kauf anboten.

Ich kann sogar verstehen, dass Jack Wolfskin hier seine Marke schützen will. Das ist und bleibt ihr gutes Recht. Doch wäre ein vorsichtiger Weg besser gewesen, als gleich laut loszutrommeln und Abmahnung in die Welt zu schicken.

Ich denke, dass keiner der Betroffenen mit Vorsatz gegen Jack Wolfskin vorgehen wollte. Sicherlich wäre die Mehrheit sofort zu einem Kompromiss bereit gewesen. Wenn man mit ihnen geredet hätte. Muss es immer gleich eine Abmahnung sein?

Das sie sich damit ins eigene Fleisch schneiden war abzusehen.
Zuerst regten sich Blogger gegen das Vorgehen auf, dann zogen größere Medien nach und Jack Wolfskin steht verdammt schlecht da. Deshalb muss man gar kein Mitleid mit ihnen haben. Diese Suppe haben sie sich selber eingebrockt.

Ein wenig Kenntnis der Blogosphäre und der gesamten Internet-Gesellschaft hätte ausgereicht, um gewarnt zu sein.

Jack Wolfskin versucht nun ein Exempel zu statuieren.
Respekt!
Sie geben nicht klein bei, sondern wollen ihr Recht durchsetzen. Sicherlich auch kein ganz schlechtes Zeichen, um zu erreichen, dass sich auch Blogger und andere Internetuser alles erlauben dürfen. Ein gerechtes Miteinander ist ein Ziel.

Aber der Ruf von Jack Wolfskin leider nun erstmal und für mich steht fest: Wenn es um eine neue Outdoor-Jacke geht, greife ich doch lieber zu „The North Face“.

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