Ziege poltert doch.

In einem guten, ausführlichen Kicker-Interview gibt Christian Ziege einen Ausblick auf seine Zukunft.

Er möchte unbedingt wieder am Spielfeldrand stehen. Er habe genügend Ideen, die er umsetzen will. Der Trainerjob ist wie geschaffen für ihn. Na dann.

Aber erstmal karrt er gegen seinen Ex-Klub nach. Auch wenn er selber sagt, er mag nicht nachtreten. Es liest sich doch anders:

„Nicht Sportdirektoren arbeiten täglich mit den Spielern, sie stellen auch auch nicht die Mannschaft auf und ein. Dafür sind die Trainer zuständig.“

Vehement tritt er für seine Einkaufspolitik ein.

Allen bescheinigt er Bundesligaqualität.
Aber wie sieht es wirklich aus?

Jean-Sébastien Jaurés kam von AJ Auxerre. Dort war er Stammspieler. Für Gladbach durfte er nur vier Mal ran.
Bild, Kicker, sportal.de und WamS sind sich einig. In den Partien konnte er nicht überzeugen. Notendurchschnitt: 4,97

Karim Matmour sollte die Offensive verstärken. Sicherlich ein großes Talent, das beim SC Freiburg in der ersten Elf stand. Der große Torjäger war er jedoch nie. Sollte er aber auch nicht sein. 21 Mal durfte er für die Fohlen auflaufen. Ein Treffer gelang dabei. Insgesamt jedoch wenig überragend. Noten-Durchschnitt: 3,89

Jan-Ingwer Callsen-Bracker ist ohne Zweifel ein Verteidiger-Talent. Allerdings konnte er sich in Gladbach nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen (5 Spiele). Fiel dabei im Vergleich zu seinen Jahren in Leverkusen sogar zurück (bei größerer Konkurrenz wohlgemerkt!). Für Bayer 04 stand er am Ende rund 15 Mal pro Saison auf dem Platz.
Auch die Noten sprechen in diesem Jahr nicht für ihn: 4,08

Gal Alberman durfte 14 Mal auflaufen. Notenschnitt 4,26. Zu wenig für jemanden, der das Spiel ordnen und die Nebenspieler führen sollte.

Michael Bradley kam nach zwei Jahren bei Heerenveen auf den Bökelberg. Nach einer (seiner ersten) überragenden Saison in Holland (15 Saisontore), fiel er in der Bundesliga etwas ab. 15 Spiele und 2 Treffer stehe aktuell für ihn zu Buche.
Der Notendurchschnitt liegt bei 4,25

Nackte Zahlen lesen sich immer schwierig, wenn man sie nicht in den Context bringen kann.

Mir fehlen die Livespiele der Borussen, um wirklich beurteilen zu können, ob die Spieler zu wenig ins Spiel mit einbringen.

Aber aus der Distanz betrachtet hat sich keiner nachhaltig für „höheres“ empfohlen. Sicherlich können alle Spieler in Bundesligavereinen spielen. Aber eher in Klubs aus dem unteren Viertel. Das sollte nicht der Anspruch der Gladbacher sein. Auf lange Sicht betrachtet.

Matmour hat noch die besten Aussichten, sich in der Bundesliga zu etablieren.

Callsen-Bracker muss endlich beweisen, dass er ein überdurchschnittlicher Verteidiger ist und nicht nur von seinem Talent lebt.

Bei den anderen sehe ich schwarz. Hier kann ich mir nur schwer vorstellen, dass man sie noch zwei oder drei Jahren in der höchsten deutschen Spielklasse sieht.

Vielleicht irre ich mich ja, aber was meint ihr?

Sehe ich das alles zu schwarz oder hat Ziege recht und seine Transfers werden sich doch noch in der Bundesliga durchsetzen?

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