Digital-Tagebuch #42 bis #46 – 2017

Ich habe ernsthaft überlegt die letzten Wochen nachzuschreiben. Also irgendwelche halbgaren Wochentagebücher hinzurotzen, nur um am Ende des Jahres sagen können, dass ich für jede Woche etwas geschrieben habe. Welcher Selbstbetrug. Also lass ich das.

Es war die letzten Wochen einfach alles viel und ich hatte kaum wirklich gute digitale Ideen, die hier Platz finden könnten. Ich hätte was geschrieben von fehlendem Netz in Sachsen-Anhalt und der Rückkehr zum Kauf beim Buchladen um die Ecke. Da hätte man zwischendurch also durchaus was schönes bauen können. Nur irgendwie nicht nachträglich.

Es fehlte die Muse zur gepflegten Wortwahl.

Aktuell beschäftigt mich aber ein – zumindest in meinem Umfeld – eher weiblichen Phänomen.
Sprachnachrichten.
Verschickt per WhatsApp.

Da sehen Chatverläufe aus, wie eine Ansammlung von Audio-Schnipseln. Eventuell ist es das neue private Podcasting. I don’t know.
Ich kann dafür weniger aufbringen.
Eventuell weil ich ohnehin ungern telefoniere und selten wahllos erzähle.

Interessiert bin ich trotzdem.
Doch wenn man mal lauscht, fällt schnell auf, dass Sprachnachrichten bequem gesprochen sind. Gar nicht schneller, wenn immer wieder diese Einschübe á la „Was wollte ich noch sagen… ähm“ folgen. Da werden 5 Minuten-Nachrichten gesendet, die man in keiner Minute in Schriftform gebracht hätte. Die man entsprechend auch überall nebenbei und ungestört lesen kann. Die man nicht so einfach nachlesen kann, wenn man antworten muss.

Sprachnachrichten fühlen sich persönlicher an. Sie liefern den Sound der Stimme, die dafür sorgt, dass es eventuell weniger Missverständnisse gibt.

Doch sie kosten Zeit und schränken ein in Zeit und Ort des Konsums.
Mein Ding ist das nicht.

Wie ist das bei euch?

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