Dieser Text sollte eigentlich schon vor Tagen erscheinen. Er wurde teilweise Anfang der Woche schon geschrieben, aber nicht finalisiert. Passt trotzdem. Erst recht nach dem Abschied von Stani.
Was haben Hoffenheim und St. Pauli mit Köln gleich? Nichts, außer dass sie in der kommenden Saison in der selben Liga wie die Geißböcke spielen. Ansonsten kann man die Vereine nicht mit meinem EffZeh vergleichen. Denn 1899 und fcsp sind den Kölnern voraus.
Klingt komisch, ist aber so.
Sicher, die Jungs aus Sinsheim sind so gut wie sicher abgestiegen (Stand: Montag 😉 ). Die Hamburger haben den Abstieg erst jetzt abgewendet. Die beiden haben keine gute Saison gespielt. Ist jetzt eh egal. Der Blick richtet sich nach vorne und da haben die beiden einen Vorteil.
Schauen wir leicht zurück. Samstag. Ich hatte mal wieder ausreichend Zeit für die Konferenz. 90 Minuten Erstligafussball. Und mittendrin noch Hoffenheim. Die Mannschaft war für mich neben Augsburg die positive Überraschung der letzten Wochen. Schon sicher abgestiegen, ging es doch noch bergauf. Und wie. Unter Gisdol wurden wieder Siege eingefahren. Das Überraschenste dabei ist jedoch das wie.
Gisdol hatte sich frühzeitig festgelegt, dass seine Aufgabe nur der Aufbau einer neuen Mannschaft sein kann, die junge Spieler in den Vordergrund rückt. Der Abstieg schien so gut wie besiegelt. Warum also warten und Auslaufmodelle aufstellen, nur um das Fünkchen Hoffnung zu erhalten. Stattdessen lieber Spieler “testen”, um sich eine Meinung zu bilden, ob sie auch in Zukunft helfen können. Dazu Nachwuchsspieler aufstellen und denen bereits Erfahrungen zuführen, die in der zweiten Liga helfen können. Am Samstag hieß der nächste Coup Niklas Süle. 17-jähriger IV. Wer bringt so einen im Abstiegskampf, wenn man zudem auch Stefan Thesker ins kalte Wasser geworfen hatte, Koen Casteels ins Tor stellt und am letzten Spieltag Robin Szarka einwechselt.
Gisdol hat den Umbruch eingeleitet. Frühzeitig. Damit gehen seine Spieler nicht gänzlich unerfahren in die Saison. Gisdol hat damit einen besseren Blick auf die Spieler, kann sie näher unter die Lupe nehmen, von denen er sich vorstellen kann, dass sie auch in der zweiten Liga für den Klub einstehen. Arbeit steht trotzdem allen noch an. Aber man beginnt im Sommer zumindest nicht bei null. Wie beim EffZeh zum Beispiel. Dort, wo man bis zum Ende mit einem Lehmann spielt, einen Maierhofer einwechselt und die letzte unwichtige Partie mit einem Royer und Ujah beginnt, die beide nicht mehr das Dress des Vereins tragen werden.
Ich hätte es gut gefunden, wenn ein Pritsche zumindest zum Saisonabschluss in der Startelf gestanden hätte. Wenn ein Bruno nicht nur die letzten beiden Spieler in der Anfangself steht. Wenn ein Bigalke schon vorher mal wieder eingesetzt wird. Und natürlich wenn ein Kübler, Schnellhardt und Gerhardt mal getestet wurden in Liga zwei. Oder wenn man einem Yabo mal gezeigt hätte, das man ihm eine echte Chance gibt.
Auch wenn Sinsheim nächstes Jahr doch keine Auswärtsfahrt für FC-Fans darstellt, sie haben die Richtung recht- und frühzeitig vorgegeben.
Und dann ist da noch der FC St. Pauli
Am Sonntag saß ich im Stadion, mal wieder Millerntor. Seit Ewigkeiten mal wieder für die Heimmannschaft. Und zack überzeugt die Elf auch noch. Und wie. 5:1 gegen Braunschweig. Danke Hamburg, dass ich mal wieder vollendete Torchancen sehen konnte. Unglaublich auch, dass man Konter vollenden kann. Davon kann man in Köln nur träumen.
Wie auch von neuen Spielern für die kommende Saison. Vier stehen hier für den fcsp schon zu Buche. Zuvorderst zwei Fürther. 25 und 26 Jahre sind Bernd Nehrig und Christopher Nöthe. Zwei deutsche Spieler, die durchaus Qualität mitbringen. Nöthe dürfte in Hamburg die Rückendeckung erhalten, die er benötigt, um wieder zu alter Klasse zu kommen. In seinen besten beiden Zweitligazeiten knipste er 13 bzw. 15 Mal. Durchaus ein Spieler, der dem 1. FC Köln auch gut zu Gesicht stehen würde. Genauso wie Nehrig, der in den letzten Jahren vom Stürmer und Rechtsaußen in der Viererkette umgeschult wurde. Glückwunsch Hamburg! Marc Rzatkowski hat sich in dieser Saison als Linksaußen beim VfL Bochum in den Vordergrund gespielt. Drei Tore und 11 Vorlagen lassen aufhorchen. Hätte auch beim EffZeh aufhorchen lassen sollen. Wo wir auf den Flügeln nächstes Jahr großen Bedarf haben. Zudem, wenn es sich um einen 23-jährigen Deutschen handelt. Marcel Halstenberg ist Linksverteidiger vom BVB II.
Beim 1. FC Köln spekuliert man stattdessen über Ivanschitz. Sicherlich ein guter Spieler, der Qualitäten mitbringt, die wir benötigen auf der Zehnerposition. Aber was Jajalo hier nicht schafft, wir Ivanschitz nicht packen. Erst recht nicht, wenn es irgendwie doch immer noch um einen Umbruch geht. Marcel Risse wäre stattdessen ein echter Gewinn für den Klub.
Sei’s drum. Spätestens nach dem Abschied von Holger Stanislawski haben fast alle (zukünftigen) Zweitligisten uns einiges bevor…
[Nehmt die Zeilen ja nicht zu ernst. Am Montag wäre es wesentlich lustiger geworden und ein netter Spieltagsbericht. Glaube ich]