Wenn es läuft, dann läuft es. Dann wissen die Jungs in Dortmund seit dem zweiten Spieltag. In Köln weiß man das seit dem aktuellen Jahr. 2011 zeigt die Mannschaft, das Gesicht, was sich die Fans erwarten.
Der 1. FC Köln hat wieder ein Team.
Eine Mannschaft aus Spielern, die füreinander kämpfen. Jungs, die sich nicht aufgeben, die Moral zeigen, weitermachen und für den Erfolg kämpfen.
Die Partie gegen Freiburg hat bewiesen, dass Köln mittlerweile auch eine Bank hat. Pezzoni ist in dieser Saison zu einer absolut verlässlichen und starken Größe geworden. Wenn er kommt, dann überzeugt er. Andrezinho setzte Brecko überraschend immer mehr unter Druck. Und das nicht, weil Brecko so erschreckend schwach ist. Beide sind aktuell gute, wenn auch nicht komplett überzeugende Rechtsverteidiger. Jajalo hängt ein wenig hinterher, aber tritt zumindest solide auf. Yalcin konnte mal wieder etwas Eigenwerbung machen. Nur Freis ging komplett unter. Aber das kann der FC in der aktuellen Verfassung kompensieren.
Der neue FC muss sich – besonders vor eigenem Publikum – vor niemandem verstecken. Köln hält dagegen und klettert dadurch stückchenweise ins Mittelfeld. Nicht aus der Gefahrenzone. Dafür ist der Abstand nach unten zu gering. Dafür punkten die vermeintlichen Kellerkinder doch zu kontinuierlich.
Aber Köln geht aktuell in die Spiele mit dem Selbstbewusstsein, die Partie gewinnen zu können. Egal, wer einem gegenüber steht. Weil man dagegenhalten kann und selbst versucht das Spiel zu machen. Die Beharrlichkeit und Moral hat sich auch gegen Freiburg ausgezahlt.
Die Spieler ließen die Köpfe nicht hängen, nachdem Novakovic in Hälfte eins bereits hätte treffen müssen. Sie ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, nachdem Freiburg stärker aufkam. Sie gaben sich am Ende nicht mit dem einen Punkt zufrieden. Dass dann ausgerechnet Podolski den Schlusspunkt setzte, war fast schon bezeichnend. Köln hat einen Kapitän, der vorangeht und seine Mitspieler antreibt. Der als gutes Beispiel dasteht und sich damit seine eigenen Chancen herausarbeitet, die nun zum Sieg führen.
Das sorgt dann wieder für volle Tribünen und Karnevalsstimmung auf den Rängen.
Die Fans und Poldi konnten gar mehrfach jubeln. Über einen Treffer, einen Sieg, die neue Heimstärke (fünft Heimspielerfolg in Serie gab es seit zehn Jahren nicht mehr) und das Tor des Monats…
… bis, ja bis die Borussia aus Dortmund auftrat. Der BVB hat in der Liga aktuell immer das letzte Wort. Überall und jederzeit. Poldi wartet mit seinem Traumtor extra bis zum letzten Spiel des Monats, um für die Wahl in allerbester Erinnerung zu bleiben und dann lässt sich Nuri Sahin nicht lumpen und zirkelt den Ball ebenso herrlich in den Winkel. Die wollen nicht nur die Schale, sondern auch noch das Tor des Monats Februar. Sollen sie aber nicht bekommen, da Sahins Treffer eigentlich gar nicht so beeindruckend war und weil Fußballdeutschland Dortmund jetzt nicht alles schenken darf.
Ohnehin eine ausgesprochene Frechheit sowas und weil wir uns sowas nicht bieten lassen, werden wir unser neues Selbstvertrauen am Freitag auch mal auswärts unter Beweis stellen.